Essen. Moers ist die Pendler-Hauptstadt von NRW. Über 60 Prozent der Einwohner verlassen die Stadtgrenzen auf dem täglichen Weg zur Arbeit. Aber die Moerser sind nicht die einzigen, die vor längeren Wegen zum Arbeitsplatz nicht zurückschrecken: Jeder zweite NRW-Bürger pendelt in eine andere Stadt.

Von oben muss Nordrhein-Westfalen wie ein Ameisenhaufen aussehen: Ständig in Bewegung. Jeder zweite Erwerbstätige an Rhein und Ruhr – das sind 4,2 Millionen Einwohner – pendeln zur Arbeit über die eigene Wohnortsgrenze hinweg in eine andere Stadt oder Gemeinde.

Die Zahl dieser Berufspendler nimmt von Jahr zu Jahr zu. 2011 ist sie wieder um 2,3 Prozent gewachsen. In seiner neuen Pendlerrechnung errechnet das Statistische Landesamt it.nrw die Pendlerquote mit 50,1 Prozent.

Moers ist die Hauptstadt der Pendler

Alleine in die rheinischen Großstädte Köln und Düsseldorf fahren täglich mehr als eine halbe Million Menschen zur Arbeit. Düsseldorf deckt seinen Bedarf an Arbeitskräften überwiegend aus dem Umland. 58,3 Prozent sind Einpendler.

Die Stadt, in der die meisten Pendler wohnen, heißt aber Moers. Jeden Tag verlassen 29 000 der hier lebenden 47 000 Erwerbstätigen die Stadt, um anderswo Geld zu verdienen: 60,9 Prozent. Auf Platz zwei folgt sofort Recklinghausen mit 56,9 Prozent.

Fast jeder zweite Duisburger Arbeitsplatz ist von Auswärtigen besetzt

Ein ständiges Kommen und Gehen herrscht im Ruhrgebiet. Duisburg: 44,5 Prozent der Arbeitsplätze werden von Auswärtigen besetzt. Aber auch 42,4 Prozent der Duisburger haben ihren Arbeitsplatz außerhalb der Stadtgrenzen. 139 753 Arbeitnehmer fahren täglich nach Essen, wo sie 47,1 Prozent der Arbeitsplätze besetzen. 87 000 Essener verdienen anderswo ihre Brötchen. Mülheim und Oberhausen liegen mit ihren Einpendler-Zahlen (52,7 und 49,6 Prozent) ebenso nahe am Landesdurchschnitt wie mit der Quote derjenigen, die anderswo arbeiten: Jeweils um 52 Prozent der Erwerbstätigen.

Dagegen haben Dortmund und Hagen im östlichen Revier eher eine niedrige Zahl derjenigen eigenen Einwohner, die anderswohin zur Arbeit fahren: Zwischen 33 und 35 Prozent. In Bochum sind es schon mehr mit 65 000 der 163 000 Bochumer Erwerbstätigen, rund 40 Prozent.

Die genauen Pendlerströme und Pendlerquoten hat das Statistische Landesamt aufgeschrieben.