Oberhausen. . Baumaßnahmen zwingen Stromversorger, privat gepflegte Beete zu beschädigen.Anwohner warten ein Jahr auf Neubepflanzung.

Mit viel Mühe verschönerten die Anwohner der Rothebuschstraße 99 die fünf Baumscheiben vor ihrem Haus. Blühpflanzen und Sträucher mussten jedoch weichen. Die EVO begann dort Ende April 2011 mit Arbeiten, die den Stadtteil Osterfeld an das Fernwärmenetz anbinden sollen.

Dafür ist der Energieversorger gezwungen, die Straßen aufzureißen. „Sie haben aber alles fotografiert, abgetragen und versprochen, nach den Arbeiten alles wieder zu bepflanzen“, berichtet Anwohnerin Johanne Ahrens. Der Energieversorger beendete seine Arbeiten im Spätherbst 2011, die Blumen kehrten bislang aber nicht zurück.

EVO-Sprecherin Birgit Konopatzki räumt zwar Versäumnisse ein, von einem Versprechen, die alten Blumen wieder einzupflanzen, weiß sie allerdings nichts. Dennoch sollen die Baumscheiben wieder erblühen. Dafür beauftragte das Unternehmen Anfang Juli die Oberhausener Gebäudemanagement GmbH.

Zehn Jahre von Anwohnern gepflegt

Rolf Tetzlaff, ebenfalls Anwohner der Rothebuschstraße, konnte es nicht fassen: „Es wurden Toilettenhäuschen auf den Baumscheiben abgestellt, es folgten Baggerschaufeln, Werkzeug, Rohre und so weiter und das über Monate.“ Rund zehn Jahre habe sich die Mieterschaft um die Flächen bemüht. „Jetzt warten wir seit einiger Zeit darauf, das alles wieder bepflanzt wird“, ärgert sich Rentnerin Ahrens. „Auf Anfragen unserer Wohnungsverwaltung und besonders einiger Wohnungskäufer tut sich nichts“, berichtet Rolf Tetzlaff.

„Wenn es um Arbeiten im öffentlichem Raum geht, sind private Interessen erst einmal nicht von Bedeutung“, erklärt Birgit Konopatzki. Die EVO-Sprecherin gibt den Anwohnern aber Recht: „Wir haben erst nach einem halben Jahr nach Beendigung der Maßnahme reagiert.“ Dennoch sei der Energieversorger lediglich dazu berechtigt, für Rasen rund um die Bäume zu sorgen.

Außerdem weist sie daraufhin, dass die EVO ihre Arbeiten gewissenhaft erledigt habe. „Wir haben zahlreiche Bäume geschützt und nachher 8.000 Quadratmeter neuen Rasen gesät.“ Bäume, die nicht umgangen werden konnten, wurden ersetzt. Der Energieversorger kümmert sich nun um die übriggebliebenen Baumscheiben.

OGM-Sprecher Alexander Höfer bestätigt: „Wir beginnen in den nächsten Tagen mit den Arbeiten.“