Oberhausen. . Auch das Sicherheitsgitter auf der Olga-Brücke muss erneuert werden. Für die Kosten, die bei unter 1000 Euro liegen, kommt der Steuerzahler auf.
Sie sind ein Symbol für die Beständigkeit der Liebe und daher auch nur schwer zu knacken: die sogenannten Liebesschlösser. Der in Italien entstandene Brauch, dass verliebte Pärchen ein Vorhängeschloss an einer Brücke befestigen und anschließend den Schlüssel wegwerfen, ist auch in hiesigen Gefilden verbreitet.
Doch was ist, wenn die Liebe erkaltet und das Pärchen sich trennt? Dann kommen beide oder auch nur einer zurück, um das Symbol wieder zu entfernen. Doch nicht jeder hat einen kräftigen Bolzenschneider im heimischen Werkzeugkoffer liegen. Und dann?
Es entstehen Gefahrenquellen
Dann wird nicht das Schloss geknackt, sondern das Drahtgeflecht des Sicherheitszauns zerschnitten. „Auf diese Weise wird aber der Zaun allmählich zerstört und es entstehen Gefahrenstellen“, erklärt Stadtpressesprecher Martin Berger. So bereits mehrfach geschehen an der Rehberger Brücke, die der Emschergenossenschaft gehört und an der stadteigenen Olga-Brücke.
Um die entstanden Gefahrenpunkte an der Olga-Brücke zu beseitigen, beauftragte nun die Stadt ein Unternehmen, das nicht nur die Schlösser beseitigen, sondern auch das bereits beschädigte Drahtgeflecht erneuern soll. „Zu diesen Maßnahmen sind wir im Rahmen der Brückeninstandhaltung verpflichtet“, erläutert Berger. Die Arbeiten sollen im Laufe dieser Woche beendet sein. Die Kosten: „Unter 1000 Euro“.
Kinder könnten sich verletzen
An der Rehberger Brücke hängen sie noch, die Liebesschlösser. „Es sind um die 200“, sagt die Pressesprecherin der Emschergenossenschaft, Patricia Bender. Zwischen den Liebessymbolen finden sich aber schon etliche Löcher im Stahlmaschennetz. „Auf der einen Brückenseite sind es zehn, auf der anderen drei. Da ragen spitze Drähte heraus, an denen sich zum Beispiel Kinder verletzen können.“
Die Löcher können sich aber noch anders negativ auswirken, denn das Maschennetz hat auch eine bauliche Funktion: „Es wirkt stoßdämpfend“, erklärt Bender. Ob die Emschergenossenschaft dem Beispiel der Stadt folgt und sich dazu entschließt, alle angebrachten Schlösser zu entfernen, um weitere Beschädigungen des Gitters zu verhindern, ist noch offen. „Wir haben noch nichts entschieden, wir beobachten erst mal die weitere Entwicklung.“