Oberhausen. . Im Alltag fehlt häufig die Zeit, um dem Hausarzt einen Besuch abzustatten. Dabei sollte sich jeder Bürger mindestens einmal pro Jahr durchchecken lassen, mahnen Mediziner. Um Menschen verstärkt für Vorsorgeuntersuchungen zu sensibilisieren, veranstaltete die Stadt den Oberhausener Vorsorgetag. „Wir wollen die Bürger zu mehr Kontinuität im Umgang mit Vorsorgeuntersuchungen aufrufen“, sagt Kathrin Fenner, Sprecherin der KKO.
Die Oberhausener Kliniken, Evangelisches Krankenhaus, Katholische Kliniken, St. Clemens Hospitale, Helios St. Elisabeth Klinik und Johanniter Krankenhaus boten in Kooperation mit der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein und der AOK umfassende Beratungen zum Thema Vorsorge an. Nebenbei konnten Besucher der Veranstaltung einen Teil ihrer jährlichen Routineuntersuchung hinter sich bringen.
Blutzuckermessen, Messung des Blutdrucks oder des Lungenvolumens sowie Ultraschalluntersuchungen – das sind nur einige der Leistungen, die sämtliche Kliniken am Samstag Untersuchungswilligen anboten. Und die Resonanz war groß. Das aufgebaute Zelt am Oberhausener Altmarkt füllte sich bereits in den frühen Mittagsstunden rasch. Die Schlangen vor den Blutzuckermessstationen waren lang.
Großes Interesse an Diskussionen
Auf einer kleinen Bühne diskutierten Mediziner über verschiedene Themen. Die Stühle vor der Empore waren nur vereinzelt belegt. Trotzdem lockte das durch Lautsprecher verstärkte Gespräch weitere Besucher ins weiße Zelt. „Ich habe gerade gehört, dass über Hauterkrankungen geredet wird. Deshalb wollte ich mal gucken“, sagte Elisabeth Jäger. Die 64-jährige Rentnerin ist vom Fach. Als Anästhesieschwester kennt sie sich mit Vorsorge aus. „Manche Untersuchungen sehe ich aber eher kritisch, weil sie nichts bringen.“ Derartige Leistungen standen jedoch nicht auf dem Tagesplan.
Die vertretenen Mediziner warben für Früherkennungsuntersuchungen, die gesetzliche Krankenkassen übernehmen. Dazu gehören Brust- und Hautuntersuchungen, allgemeine Gesundheits-Check-Ups zum Beispiel auf Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen oder auch Genitaluntersuchungen. Untersuchen lassen wollte sich Elisabeth Jäger beim Vorsorgetag aber nicht. „Ich gehe regelmäßig zur Vorsorge.“
Knoten in der Schilddrüse
Wie wichtig Vorsorge sein kann, zeigten Schilddrüsen-Untersuchungen mit einem Ultraschallgerät. „Dabei haben wir herausgefunden, dass fast jeder zweite Knoten in der Schilddrüse aufweist. Das war völlig neu für die Patienten“, berichtete Dr. med. Axel Döhrmann vom St. Clemens Hospital in Sterkrade. „Wir hatten sogar Besucher hier, die sich einer Operation unterziehen sollten.“
Döhrmann kann in diesen Fällen nur einen Rat aussprechen. Die gesamte Veranstaltung sei schließlich eine Orientierung. „Wir werben hier für die Inanspruchnahme der Vorsorge.“