Die Bilder aus dem Sommerurlaub sind gerade ins Album eingeklebt, da stehen bereits die nächsten freien Tage an. In einem Monat sind Herbstferien, zwei Wochen lang – und viele Oberhausener Familien haben nach Angaben örtlicher Reisebüros ihre nächste Reise bereits gebucht. „Für Kurzentschlossene sieht es schlecht aus“, sagen die Reiseverkehrskaufleute. Familien, die für Mitte Oktober preiswerte Angebote in wärmeren Regionen suchen, haben wenig Chancen auf freie Plätze. Die Preise für die Rest-Pauschalurlaube steigen sogar steil an – um bis zu 200 Euro pro Woche Ferienreise.
Türkei, Spanien, Ägypten – das sind die bevorzugten Urlaubsregionen im Herbst. „Die Leute wollen dahin, wo es warm ist. Aber je wärmer der Zielort, desto teurer wird es“, sagt Gabriele Schlagböhmer, Geschäftsführerin vom Tui-Reisecenter in Sterkrade.
3500 Euro für zehn Tage Türkei
Nach Erfahrung der Reiseprofis ist es für Familien finanziell keine Alternative, statt in den heißen Sommerferien lieber im Oktober in den Süden zu verreisen: Denn der Urlaub in den Herbstferien fällt deutlich teurer aus. Der kürzere Zeitraum lässt wenig Spielraum für flexible Urlaubseinteilungen, die günstige Abflugtage berücksichtigen. „In sechs Wochen finden sich einfach mehr Möglichkeiten als in zwei Wochen“, erklärt Kerstin Landgraf von „Stadt.Land.Graf“.
Das Lieblingsland der Oberhausener im Herbst ist die Türkei. Das einstige Billigreiseland ist allerdings im Oktober besonders teuer: Eine vierköpfige Familie mit zwei Kindern zahlt beim Reisebüro Ostendorf für zehn Tage Side im Drei-Sterne-Hotel mit Vollverpflegung („alles inklusive“) satte 3500 Euro.
„Billiger geht’s auch, aber da begeistert die Qualität der Hotels nicht gerade“, sagt Mitarbeiterin Barbara Berenfänger-Burek. Von Kunden im Internet schlecht bewertete Hotels richten bereits im Fallbeispiel der vierköpfigen Familie für 2600 Euro ihre Betten her.
Im „Reiseparadies Holten“ zahlt der Kunde für eine Woche Türkeiurlaub rund 2700 Euro. Für 14 Tage im Vier-Sterne-Hotel sind über 4000 Euro erforderlich.
Schlechte Reisezeiten drücken Preis
Kerstin Landgraf verspricht, sie könne noch Angebote von bis zu 2200 Euro für zehn Tage finden. Doch da sind miese Abflugzeiten inklusive. „Wer wenig zahlen möchte, bekommt leider schlechte Reisezeiten.“ Den Zielort erreicht man spät abends, der Flug am Ende des Urlaubs startet früh am Morgen.
Die Zeit, wo der Kunde zwischen zahlreichen Schnäppchen wählen konnte, sei lange vorbei. „Die ersten haben im Oktober vergangenen Jahres gebucht“, gibt Manuela Osthoff, Inhaberin des „Alstadener Reisebüros“ zu bedenken. Bereits im Januar sei Vieles schon vergriffen gewesen. „Wer jetzt noch bucht, zahlt zwischen 250 und 500 Euro auf den ursprünglichen Preis drauf.“ Hinzu komme, dass es mittlerweile unmöglich sei, die gesamten 14 Tage zu verreisen. „Natürlich wollen am liebsten alle am ersten Ferientag hin und am letzten zurück“, erklärt Anke Flühr vom „Holtener Reiseparadies“. Die Flüge an diesem Tag seien daher längst so gut wie vergriffen. Ratsamer wäre ein ungewöhnlicher Rahmen: „Von Mittwoch bis Mittwoch.“
Urlaubsbilder der Oberhausener WAZ Leser
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Etwas günstiger sieht es bei den Flugzielen Gran Canaria oder Fuerteventura aus: Osthoff bietet der vierköpfigen Familie 2200 Euro für eine Woche, drei Sterne und Halbpension auf Fuerteventura an. Doch rät die Inhaberin, so schnell wie möglich das Reisebüro aufzusuchen. „Je näher der erste Ferientag rückt, desto teurer wird es.“
Wer es noch wärmer mag, sei mit Ägypten gut beraten, sagt Barbara Berenfänger-Burek. „Viele sind aber skeptisch, weil sie die politische Lage als unsicher einschätzen.“ Sie selbst habe keine Bedenken. Günstig kommt man aber nicht weg: Der Preis liegt bei 3800 Euro für eine vierköpfige Familie mit Kindern unter zwölf Jahren.
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