Oberhausen. . „Wer einen Oldtimer besitzt, der muss ihn bewegen“, sagt Horst Brühmann. Das tut er denn auch. Mit knapp 100 weiteren Freunden historischer Autos beteiligte er sich an der Rallye “Weitins Classic“, die am Centro in Oberhausen gestartet wurde. Es wurde ein teils feuchtes Vergnügen.

Die Fahrt auf der Rallye-Piste transportiert alle Fahrer der „Weitins Classic“ weit weg von ihrem heimischen Parkplatz. Von daher ist Horst Brühmann (60) ein Weltenbummler – obwohl die Ausfahrt des der „Weitins Classic Rallye“, mit dem Startpunkt direkt vor der Coca-Cola-Oase ihn nicht einmal über eine Landesgrenze beförderte. Eine solche Fahrt ist für den Duisburger und die knapp 100 weiteren beteiligten Piloten mit das Schönste auf der Welt.

Rallye erfordert von den Piloten Geschick und Finesse

Man muss seine Karosse lieben. Sonst würde man nicht so viel Eifer in das Hobby stecken. Schrauben. Werkeln. Die alten Gefährte immer auf Trab halten. Denn wer sich einen Oldtimer in die Garage stellt, der ist zugleich selbst in der Verantwortung, dass der Karossenzustand auch ein guter bleibt.

„Wer einen Oldtimer besitzt, der muss ihn bewegen“, weiß Brühmann. „Ihn nur in der Garage zu parken, ist das Schlimmste, was man ihm antun kann.“ Der sensible Schatz der Marke Jaguar („MK 2“) aus glänzendem Chrom mit der Farbe „British Racing Green“ möchte ausgeführt werden.

Nicht nur das Hobby, sondern auch das Fahrzeug pflegen

Brühmann pflegt sein Hobby – und sein Fahrzeug. Die 180 Kilometer Wegstrecke am Sonntag meisterte er locker. Obwohl das Wetter alles andere als passend war. Hauptsächlich ein grauer Himmel, garniert mit reichlich Regentropfen. Nur gut, dass eine landschaftlich schöne Kulisse die Fahrt verschönerte. So ging es über Landstraßen vom Revier quer durch den Niederrhein. Bis letztlich im Städtchen Willich bei Krefeld die erste Etappe endete.

Hier lud der ausrichtende Verein „Weitins Racing Team e.V.“ bei einer Rast im Oldtimermuseum zum Imbiss ein. Das bedeutete für Mensch und Maschine: Zwei Stunden Pause. Anschließend fuhren die Klassiker der Jahrgänge 1980 und älter zurück zum Startpunkt an der Neuen Mitte.

Der Jaguar war schon immer Brühmanns Traum gewesen 

Dort gingen nicht nur Horst Brühmann mit seinem Jaguar, sondern auch die restlichen Boliden am frühen Sonntagmorgen auf die Straße. Zuvor konnten Fans die Fahrzeuge aus nächster Nähe betrachten. Eine Ausfahrt, bei der es um Wertungspunkte ging, aber die Geschwindigkeit keine übergeordnete Rolle spielte. Unterwegs mussten die Teilnehmer Kontrollpunkte finden und an Haltestellen Prüfungen absolvieren. So galt es etwa Gegenstände zu ertasten oder Fachfragen zu beantworten. Die passende Portion Spaß auf vier Rädern spielte eine große Rolle.

Wie kommt man überhaupt dazu, sich einen Jaguar als Oldtimer zu gönnen? „Das Model ist kein Zufall. Ich habe als Kind häufig die Edgar-Wallace-Filme gesehen – und die Darsteller fuhren in London in diesen Fahrzeugen umher!“ Also stand für Brühmann fest: „So einen Wagen möchtest du eines Tages auch mal bewegen.“

Preise gehen in siebenstelligen Bereich

Den Traum erfüllte er sich vor 16 Jahren: Dafür durchstöberte der Oldtimer-Fan englische Fachmagazine und wurde schließlich fündig.

Wie teuer ein Oldtimer für einen Sammler wird, ist unterschiedlich. „Manche Modelle gibt es ab 10.000 Euro – ganz besondere Stücke werden auch für siebenstellige Beträge versteigert.“ Wer begabt bastelt, kann Geld sparen. Ein komplett restauriertes Stück könne dagegen Ärger und Folgekosten sparen.