Oberhausen. . Neue Örtlichkeit für das Sommerfest. Partei ist stolz aufs Jugendparlament. Ziel: Schulkinder sollen besser verpflegt werden - mit bezahlbaren Bio-Speisen.
38 Grad und pralle Sonne: Wenn die Grünen im vergangenen Jahr für den vermehrten Bau von Photovoltaikanlagen plädierten, dachten sie sicher an Tage wie diesen Sonntag. Dass solch ein tropisches Wetter allerdings auf den Tag des eigenen Sommerfestes fallen und damit potenzielle Besucher eher in die Freibäder locken könnte und nicht zum Saporishja-Platz in der City – das war dabei sicher nicht bedacht.
Trotz eher geringer Besucherzahlen und brennender Hitze präsentierten sich die anwesenden Parteimitglieder und -freunde bei erstaunlich guter Musik lokaler Bands aber motiviert und zuversichtlich.
Bei den seit 2009 auch als Koalitionspartner der Oberhausener SPD fungierenden Grünen hat sich nämlich einiges verändert – nicht nur personell. So soll künftig das jährliche Sommerfest nicht mehr im klassischen Oberhausener Partei-Party-Ort Kaisergarten stattfinden, sondern nach dem Rotationsprinzip in verschiedenen Oberhausener Stadtteilen. „Auf diese Weise kommen wir zu den Bürgern und nicht anders herum“, sagt Steffi Opitz (33), die seit Mai dieses Jahres neue Bürgermeisterin ist.
Außerhalb des Rathauses
„Bürgernähe“ lautet also für die Oberhausener Grünen das Ziel ihrer künftigen politischen Arbeit – und das nicht ohne Grund. „In den letzten zwei Jahren haben wir uns viel mit der Arbeit in den Gremien und Ausschüssen beschäftigt, da wir uns als neuer Koalitionspartner einarbeiten mussten“, erklärt die junge Bürgermeisterin.
Da dies nun geschafft sei, soll wieder mehr Energie in die Präsenz außerhalb des Rathauses gesteckt werden. „Wir werden auch außerhalb des Wahlkampfs mit den Bürgern ins Gespräch kommen und unsere Arbeit und Themen an Infoständen vermitteln“, sagt Vorstandsmitglied Birgit Axt.
Die Bilanz des vergangenen Jahres macht den Grünen auf jeden Fall Mut für die nächsten politischen Projekte. Ihren größten Erfolg sieht die Partei darin, das auch bei Sozialdemokraten umstrittene Jugendparlament in der Stadt durchgesetzt zu haben. Auf ihre Fahnen schreiben sich die Grünen auch neue ökologische Baustandards bei der Renovierung des Altenheims Elly-Heuss-Knapp-Stiftung. Zudem hätten sie dafür gesorgt, dass der Eintritt fürs Freiluft-Festival „Olgas Rock“ entgegen erster Sparpläne der Stadtspitze auch künftig kostenlos ist.
Fragt man Opitz & Co. nach den Misserfolgen ihrer Partei, fällt ihnen nicht allzu viel ein: „Wir hätten gerne mehr Solaranlagen auf den Dächern in unserer Stadt.“
Mit ihrer ersten Dezernentin an der Stadtspitze, Sabine Lauxen, wollen die Grünen zentralen Vorhaben intensiver angehen: eine hochwertigere, umweltfreundlichere und Energiesparende Sanierung von Altbau-Beständen sowie eine bessere Verpflegung der Schulkinder – mit bezahlbaren Speisen aus biologischem Anbau.