Oberhausen..
Oberhausens i-Dötzchen sind nicht die einzigen, die von nun an ihre Morgenstunden in den Klassenzimmern verbringen: Nadine Hildwein unterrichtet an der Emscherschule. Am Dienstag hatte die 29-Jährige ihren ersten Schultag.
Am Dienstagmorgen schwärmten sie aus, bewaffnet mit Schultüte und Ranzen, und stellten sich einer ungewissen Zukunft: Es ist ihr erster Schultag in Oberhausen. Doch die i-Dötzchen sind nicht die einzigen, die von nun an ihre Morgenstunden in den Klassenzimmern verbringen müssen, denn auch auf der anderen Seite des Pultes steht ab und zu ein Schulanfänger.
Eine Anfängerin ist Nadine Hildwein zwar nicht – immerhin hat sie früher bereits unterrichtet – doch gestern stand sie das erste Mal vor einer Grundschulklasse. Und war nervös wie vor ihrem ersten Schultag, wie die 29-Jährige zugibt: „Ich habe mir abends nochmal alles durch den Kopf gehen lassen. Hatte ich auch wirklich an alles gedacht? Dann habe ich meine Tasche gepackt, damit ich am ersten Tag auch nichts vergesse.“
Gegenseitiges
Beschnuppern
Pünktlich um acht Uhr morgens trat sie ihren Dienst an der Emscherschule in der Wunderstraße an. „Am Anfang war noch alles ziemlich durcheinander, weil die Kinder noch nicht wussten, wo sie hinmüssen.“ Aber schon ein paar Minuten des gegenseitigen Beschnupperns im Klassenzimmer reichten, um das Eis zu brechen, freut sich Nadine Hildwein, die an ihrem ersten Tag „sehr gespannt“ auf die Kinder und deren Eltern war.
„Es war sehr interessant zu sehen, wer schon ein bisschen lesen kann, seinen eigenen Namen zum Beispiel“, so die 29-Jährige, die statt Grundschullehramt eigentlich in Dortmund Sonderpädagogik studiert hat. „Aber am ersten Tag kann man natürlich noch nicht so viel machen.“ Dafür freue sie sich um so mehr auf den nächsten Tag, da „kann ich anfangen, mit den Kindern zu arbeiten“.
An ihren ersten Schultag kann die frischgebackene Lehrerin sich noch gut erinnern und zieht gleich die Parallelen zu ihrem ersten Tag als Lehrerin an der Grundschule: „Ich hatte damals wie heute eine Schultüte mit allerhand nützlichen Dingen drin.“ Während ihre erste Schultüte allerdings von ihren Eltern kam, wurde die neue nun von ihren Freunden gebastelt, um ihr die Nervosität vor dem ersten Tag zu nehmen.
„Ich bin froh, dass heute alles so gut geklappt hat“, seufzt Nadine Hildwein. „Heute Abend werde ich erstmal auf den gelungenen ersten Tag anstoßen.“ Natürlich nur ein kleines Glas, schließlich gehe am nächsten Tag der Ernst des Lebens für ihre Schüler und sie weiter.
Ohne
Eltern
Dann allerdings ohne die Eltern, die sie gestern kennen gelernt hat. Nadine Hildwein: „Das gehört auch dazu, schließlich will man ja auch wissen, mit wem sein Kind von nun an jeden Tag zu tun hat.“