Land will Therapiezentrum in der JVA Oberhausen weiter zum Jahresende räumen
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Oberhausen. . Ende Dezember schließt in Oberhausen das Therapiezentrum für rückfallgefährdete Sexualstraftäter. Es soll nun auch aus dem ehemaligen Oberhausener Gefängnis ausziehen. Noch ist nicht bekannt, wohin der einzige Insasse Helmut B. umgesiedelt wird.
Der 31. Dezember 2012 ist weiterhin Stichtag für das JVA-Gebäude an der Poststraße. Danach wird es ohne Mieter sein, einfach leer stehen. Die augenblicklich einzige Mietpartei – das Therapiezentrum – räumt dann das Gebäude, in dem für rund anderthalb Jahre der Sexual-Straftäter Helmut B. untergebracht war.
Von diesem Termin geht das NRW-Gesundheitsministerium weiter aus, bestätigt ein Pressesprecher, selbst wenn er über einen notwendigen Ersatzort nur so viel sagen will: „Er wird nicht in Oberhausen liegen.“
27 JVA-Beamte umsorgen einen Häftling
Wohin aber Helmut B. umgesiedelt wird oder werden könnte, hält man unter Verschluss. Man befürchtet protestierende Bürger ähnlich wie in dieser Stadt. Dass bislang noch kein Ort bestimmt ist, hat allerdings auch Gründe, die nicht allein in der Sorge um bürgerlichen Widerstand liegen: Auf Bundesebene wird debattiert, ob man Therapiezentren nicht in die Sicherheitsverwahrung eingliedert. Dort müssten Patienten jedoch räumlich von den übrigen Insassen getrennt betreut werden.
Therapie für Straftäter
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27 Profikräfte kümmern sich zurzeit um B. Auch für sie wird die Arbeit nach dem 31. Dezember in anderen psychiatrischen Kliniken weitergehen, sagt Katharina Landorff, Sprecherin des Landesverbands Rheinland. Es gebe genügend Kliniken im Land, zum Beispiel in Essen, Düsseldorf oder Bedburg-Hau. Der LVR ist Träger des Therapiezentrums.
Wunsch nach einer Fachhochschule anstelle des derzeitigen JVA-Standorts ist groß
Allein die Zukunft des JVA-Gebäudes ist nach wie vor unentschieden. Für die Innenstadt-Entwicklung wäre die Fläche attraktiv, glaubt City-Manager Franz Muckel: „Wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich mir dort eine Fachhochschule wünschen.“ Nachbar Duisburg hat eine Uni, Bottrop und Mülheim wenigstens eine Fachhochschule, nur Oberhausen ging bislang leer aus. Die Studenten würden nach Muckels Vorstellung für noch mehr Leben in der Innenstadt sorgen.
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