Oberhausen. .

Klaus Kuka setzt auf grün. Es ist die Farbe der Hoffnung, „und es wirkt fresh“, erklärt der Rechtsanwalt, der vor eineinhalb Jahren seine Kanzlei mit seinem Büro zur Marktstraße zog und vom Essener Architektenbüro „bkp“ umgestalten ließ. Am Samstag und Sonntag beteiligt sich das Büro am Tag der Architektur. Interessierte können sich in den Räumen umschauen.

„Die Bürogestaltung wirkt sich in jedem Fall auf die Motivation der Mitarbeiter aus. Bei uns ist die Stimmung super“, sagt der Arbeitsrechtler. Er hat eine sechsstellige Summe in die 300 Quadratmeter investiert. Das Geld spielte keine Rolle für den bundesweit erfolgreichen Anwalt, schön sollte es werden, damit sich die Mitarbeiter wohlfühlen.

Der Empfang ist eine rundlich gestaltete Theke. Granny-Smith-Apfelgrün ist die dominierende Farbe. Teppich und Wandgestaltung sind aufeinander abgestimmt, als Kontrast ist hochglänzendes Weiß im Spiel. Sogar die Orchideen auf den Tischen und die Palmen passen gut in das Farbschema.

Sprechblasen-Spielereienstatt klassische Türschilder

Statt klassischen Türschildern sind Sprechblasen vor den Büros der fünf Anwälte angebracht. „Klaus Kuka, You’ll never walk alone“, steht an der Tür vom Chef. Es sind diese kleinen Spielereien, über die er sich regelmäßig freut. Oder über die großformatigen Bilder von dem Pop-Art-Künstler Devin Miles, den er mal bei einer Kunstauktion entdeckt hat und von dem er glaubt, dass er mal ein Großer wird.

Viel Laufkundschaft haben er und seine Angestellten nicht. Besprechungen finden oft in den Firmenzentralen statt. Dennoch gibt es ein hübsches, schneeweißes Besprechungszimmer. In der Raummitte steht ein Kubus. Er soll den Schall schlucken, sonst hallen die Worte zu lange nach und Konferenzen werden schnell anstrengend.

Kuka vertritt sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer. „Das ist gut, dann kennt man die Argumente von beiden Seiten.“ An sein Spezialgebiet ist Kuka eher durch Zufall gekommen. Die Zeit zwischen Abi und Studium überbrückte er, indem er für das Arbeitsamt Mülheim Jobs vermittelte. Später fragten sie ihn dann, ob er nicht Vorträge über Rechtsfragen für Arbeitslose halten wolle. Kuka hatte keine Ahnung, sagte zu und arbeitete sich ein. Seitdem ist er auf Erfolgskurs. Und weil er um die vielen Probleme in anderen Firmen kennt, motiviert er seine Mitarbeiter, indem er sie einmal im Jahr zum Städtetrip einlädt.

Kuka bleibt durch und durch Ruhrie: Die (Mund-)Art kommt an

Edeldesign hin oder her – Kuka ist bodenständig geblieben. Er hat sich seine Ruhrgebiets-Sprüche bewahrt. „Ich komm’ aus dem Knappenviertel, ich will aus Oberhausen nicht weg.“ Diese bodenständige Art kommt beim Mandanten, aber auch beim Bundesverfassungsrichter an. Und weil er oft bundesweit Vorträge hält, stammen seine Mandanten aus der gesamten Republik. Eigentlich könnte er noch einen zusätzlichen Anwalt gebrauchen. „Anfangs hatte ich gar kein Schild an der Tür, weil ich so viel zu tun hatte“, erinnert er sich. In Oberhausen kennt ihn deshalb kaum jemand. Das könnte sich mit dem Tag der Architektur am Wochenende ändern.

Fünf Objekte machen mit

Der Tag der Architektur findet landesweit am 23. und 24. Juni statt. In Oberhausen kann man das Bert-Brecht-Haus (Langemarkstraße 19 bis 21, Sa. 10.30 Uhr bis 13.3o Uhr, Führungen um 11 Uhr, 12 Uhr und 13 Uhr), das Halterner Viertel (Halterner Straße 5-9, Sa. 11 bis 16 Uhr), den Martha Schneider-Bürger-Platz (Bahnhofstraße 66, Sa. 10 bis 15 Uhr), die Kanzlei Kuka (Marktstraße 97, Sa. & So. 11 bis 13 Uhr) und den Anbau eines Zweifamilienhauses (Försterstraße 11, Sa. & So. 11 bis 17 Uhr) besichtigen.

Die Architekten konnten selbst Vorschläge einreichen. Nähere Informationen im Netz unter www.tag-der-architektur.de.