Oberhausen. . Es wird nun doch länger dauern, bis die Sekundarschule in Oberhausen eingeführt wird. Noch wehren sich die Realschulen gegen die Umwandlung. Die CDU will nun beim Land eine Sondergenehmigung erwirken, die es erlaubt, die neue Schulform langsam einzuführen und erst einmal zu testen.
Trotz dürftiger Anmeldezahlen an den drei verbliebenen Hauptschulen in Oberhausen hält es die CDU-Ratsfraktion für falsch, alle Hauptschulen bereits im nächsten Schuljahr 2013/14 auslaufen zu lassen. Rot-Grün hatte vorgeschlagen, stattdessen eine Sekundarschule, die neuartige Regelschulform, bevorzugt aus Haupt- und Realschule, zu starten.
„Rot-Grün hat es versäumt, langfristig die Schulentwicklung zu planen. Hier wird nun eine überstürzte Nacht- und Nebelaktion betrieben, man will in einem Hauruck-Verfahren die neue Sekundarschule starten“, sagt Simone-Tatjana Stehr, schulpolitische Sprecherin der CDU-Opposition, nach der Klausurtagung in Höhr-Grenzhausen (Westerwald).
Derzeit wehren sich alle drei Realschulen in der Stadt gegen ihre Umwandlung in eine Sekundarschule. Die CDU befürchtet nun, Rot-Grün wolle die neue Regelschulform mit kleineren Klassen von oben anordnen und sie am Standort Tackenberg, wo die Albert-Schweitzer-Hauptschule und die Theodor-Heuss-Realschule Nachbarn sind, mit Zwang verwirklichen. „Die SPD sagt zwar, sie wolle Überzeugungsarbeit leisten, in Wahrheit wird aber Druck ausgeübt nach dem Motto: Die werden wir schon überzeugen“, sagt Schranz. Die CDU schlägt vor, für ein weiteres Schuljahr zumindest eine Hauptschule zu erhalten und dafür eine Ausnahmegenehmigung beim Land zu erwirken.
„Die Stadt hätte dann die Zeit, alle Möglichkeiten einer Sekundarschule durchzuspielen und ein langfristiges Konzept mit einer echten Beteiligung von Lehrern, Eltern und Schülern zu entwickeln“, meint Stehr. Die Sekundarschule biete eine Menge Potenzial, etwa kleinere Klassen, und würde die Schullandschaft bereichern.
Für das Schuljahr 2012/13 hatten sich insgesamt an den Oberhausener Hauptschulen nur 54 Kinder neu angemeldet; keine einzige Hauptschule konnte die rechtlich vorgeschriebenen zwei Eingangsklassen bilden.