Oberhausen. .
Pfauen sind Vögel, die auffallen. So hat es schließlich die Natur eingerichtet und die Männchen der Gattung mit prächtigem Gefieder ausgestattet. Ein besonderes Exemplar Pfau versetzt derzeit den Stadtnorden in Aufregung: Der bunte Vogel wurde bereits an mehreren Orten gesichtet und hatte sich zuletzt im Garten von Birgit Gehrbrandt niedergelassen.
„Am Dienstagabend saß der Pfau plötzlich bei uns auf der Dach-Gaube“, erzählt die 52-Jährige, die an der Herzogstraße wohnt. Am nächsten Morgen war das Tier immer noch da „und hat sich dann den ganzen Tag in unserem Garten aufgehalten“, sagt Birgit Gehrbrandt, „er war ganz zahm und kam immer wieder zur Terrasse und wollte sogar ins Haus“. Was allerdings den Hund des Hauses, die zehnjährige Kanita, irritierte.
Gehrbrandts machten sich Sorgen um den Pfau, zumal in direkter Nähe die Heide ist und dort immer viele Hunde unterwegs sind. Wenn der Pfau dahin flöge, wäre er ein leichtes Jagdopfer, dachte sich das Paar. Und rief bei der Feuerwehr an. Dort hieß es laut Birgit Gehrbrandt, dass die Wehr nicht zuständig sei, weil es sich bei dem Pfau um ein Wildtier handele.
Bei dem Pfau handelt es sich um ein Haustier
„’Aber Sie sind nicht die erste, die wegen des Pfaus anruft’, hat der Feuerwehrmann am Telefon gesagt, die Anrufe seien schon die ganze Woche über gekommen“, berichtet Birgit Gehrbrandt. „Jeder wusste von dem Tier.“ Bloß: Keiner fühlte sich offensichtlich zuständig, der Kaisergarten habe auch abgewunken, Tierschutzverein und Naturschutzbund konnten ebenfalls nicht helfen, so Birgit Gehrbrandt.
Feuerwehrchef Wolfgang Tingler sagte gegenüber dieser Zeitung zu dem Fall, dass es sich bei dem Pfau ganz klar um ein Haustier handele und damit sei die Feuerwehr doch zuständig sei. Diese arbeite bei solchen Einsätzen mit der Feuerwehr in Mülheim zusammen, dort gebe es eine Tiersammelstelle. Der Pfau hätte zum Beispiel nach Einfangen in den Zoo Duisburg gebracht werden können.
Hätte. Nun ist der Pfau aber weg, den Garten der Gehrbrandts hat er verlassen. Vielleicht taucht er ja an anderer Stelle wieder auf. „Er tat uns so leid, das ist doch ein wertvolles Tier“, meint Birgit Gehrbrandt. Sie hat sich über die Reaktionen bei ihrer Rumtelefoniererei in Sachen Pfauen-Hilfe geärgert. Einer habe gesagt: „Wenn Sie der Vogel stört, klatschen sie doch in die Hände, dann fliegt er weg.“