Castrop-Rauxel. . Im Wildgehege gibt es seit kurzem einen Gast, ein Pfauen-Weibachen. Wenn der Besitzer sich nicht meldet, darf sie gerne bleiben.

Seit einigen Wochen gibt es einen wunderschönen Neuzugang im Wildgehege. „Ein weiblicher blauer Pfau hat sich zu den vorhandenen fünf Frauenweibchen gesellt, ganz ohne Probleme“, sagt Marianne Scheer vom Förderverein Wildgehege. Einen Namen hat der Vogel auch schon erhalten – die Kinder haben ihn Pauline getauft.

Pauline ist sehr zahm und frisst aus der Hand. „Die Flügel unserer Pfauen im Wildgehege sind nicht beschnitten, so dass sie bei Gefahr wegfliegen oder auch in den höchsten Buchen und Eichen des Wildgeheges übernachten können. Auch der Besucherpfau hat die Flügel nicht beschnitten und könnte so über den Zaun zurück nach Hause fliegen. Pfauen sind standort treu“, so Marianne Scheer. Der Förderverein erhalte häufig Anrufe, dass ein Pfau das Wildgehege verlassen habe und sich auf dem Waldweg befinde. Oft seien die Anrufer erstaunt, dass die Pfauen von selbst ins Gehege zurückfliegen können und der Aufenthalt außerhalb des Zaunes kein Grund zur Sorge ist.

Nun kommt so langsam der Frühling, und Pfau Paul aus dem Wildgehege versucht immer wieder mit einem prächtigen Rad die neue Pfauendame Pauline zu beeindrucken. Pauline, und die anderen Weibachen natürlich auch, laufen dann wie zufällig an dem Hahn vorbei, schauen ihn oft aber gar nicht, erzählt Marianne Scheer. Der Pfau dreht sich dann um, wendet der Henne den Rücken zu, die dann jedoch wieder um das Rad herumläuft, um an dessen Vorderseite zu kommen. Dieses Spiel wird manchmal mehrere Male wiederholt.

Die Kinder der Kindertagesstätte des evangelischen Krankenhauses gucken fasziniert zu. Manchmal lasse der Pfauenhahn zwischendurch durch zitternde Bewegungen sein Rad rascheln. „Die Balz ist nicht nur für die Kinder beeindruckend.“ Nach der Begattung nach Hühnerart und dem Eierlegen brütet das Weibchen dann 28 bis 30 Tage.

Die Kinder teilen häufig ihr am Automaten gezogenes Wildfutter auf: die Pellets sind für Sika- und Damwild und mit dem Mais werden die Pfauen gefüttert.

In der Regel werden die Pfauen im Wildgehege mit einer Pelletmischung für Truthühner gefüttert. Sie picken aber auch die Weizen und Maiskörner den Hirschen und Hirschkühen weg. Junge Pfauen lieben gekochte Kartoffel mit geschabten Mohrrüben oder gekochte Eier mit klein geschnittenem Löwenzahn oder Brennnesseln. Zum Hacken bekommen die Hühnervögel viel frisches Grün und Mohrrüben. Sie suchen sich im Wald aber auch selbst Sämereien, Früchte, Beeren und Insekten.