Oberhausen. Markus Steltjes (38) war mit seiner Frau Birgit und seiner Nichte im Aquapark. Der 38-Jährige entdeckte den Jungen auf dem Beckengrund und zog ihn aus dem Wasser. Andere Schwimmbadbesucher hätten den Fall nicht ernst genommen, so die Schwägerin des Retters.
„Der vierjährige Junge, der am Samstag im Aquapark gerettet wurde, würde vielleicht nicht mehr leben, wenn mein Schwager ihn nicht entdeckt und aus dem Becken gezogen hätte“, ist Ramona Drüppel überzeugt. „Das Lob, die Rettungskette hätte reibungslos funktioniert, gebührt ihm und meiner Tochter Lana. Dass ihr Einsatz nicht erwähnt wurde, finde ich nicht in Ordnung.“
Markus Steltjes (38) war mit seiner Frau Birgit und den beiden Kindern von Drüppels im Aquapark. Weil Lana (7) dem Onkel zeigen wollte, wie gut sie schon schwimmen kann, habe sich Markus Steltjes die Taucherbrille aufgesetzt, um die Beinbewegungen der Nichte zu kontrollieren und sei ins Wasser gestiegen.
Auf dem Beckengrund habe er den Jungen entdeckt, „war zunächst beeindruckt davon, wie gut so ein Kleiner schon tauchen kann“, erzählt Frau Drüppel. Erst dann habe er gemerkt, dass da etwas nicht stimmte. Er sei abgetaucht und habe das Kind aus dem Wasser gezogen, Lana habe ihm geholfen. Am Beckenrand habe Steltjes um Hilfe gerufen und mit der Wiederbelebung begonnen. Erst danach sei der Bademeister hinzu gekommen, habe übernommen.
Nicht ernst genommen
Der Vater des verunglückten Jungen habe betont, er habe dem Kind doch gesagt, dass es nicht allein ins Wasser dürfe. „Er sollte hier sitzen bleiben“, wird er von Zeugen zitiert.
Auch andere Schwimmbadbesucher hätten die Sache nicht ernst genommen, berichtet Ramona Drüppel. Kinder würden sich im Wasser schon mal verschlucken.
„Ich bin ja froh, dass alles gut gegangen ist. Ich kann nicht verstehen, wie sich die Leute verhalten, dass so viele einfach weggucken. Lana muss das alles auch erstmal verarbeiten. Aber eins steht fest: Markus ist unser Held.“
Wenn auch die Unfallberichte von Polizei und Feuerwehr den Ersteinsatz von Markus Steltjes nicht erwähnen, so wurde er doch vom Schwimmbadteam und von der Polizei nicht vergessen. Wie Markus Steltjes' Vater der Redaktion mitteilte, haben sich beide später telefonisch mit seinem Sohn in Verbindung gesetzt und sich bei ihm bedankt.