Oberhausen. Auf ihrem neuen Album “Ballast der Republik“ singen die Toten Hosen über Oberhausen. Über den Inhalt des Textes wurde im Vorfeld viel gerätselt. Doch nun ist es offiziell: Oberhausen ist der Schauplatz einer Liebesgeschichte.
Das Warten hat ein Ende: Am Freitag erscheint das neue Album „Ballast der Republik“ und damit der darauf enthaltene Song „Oberhausen“ der Düsseldorfer Punk-Band „Die Toten Hosen“.
Im Vorfeld wurde über den Inhalt des Liedes eifrig gerätselt, denn Plattenfirma und Band machten dicht. „Keine Informationen über Inhalte vor Erscheinen des Albums!“ Der WAZ liegt nun der Text vor. „Die Toten Hosen“ und Oberhausen – es ist Liebe.
Teil des neuen Albums „Ballast der Republik“
Aufgrund des Titels der Platte lag die Vermutung nah, dass die Band – die zugleich ihr 30-jähriges Bestehen feiert – eine deftige Hommage an die Stadt mit der bundesweit höchsten Pro-Kopf-Verschuldung verfasst hat. Doch diesmal wird nicht von Düsseldorf aus in Richtung Oberhausen gezielt. Im Gegenteil. Beschrieben werden statt Schuldendilemma die Gefühlswelten einer jungen Frau.
So heißt es in den ersten Zeilen des Liedes: „Sie malt sich grelles Make Up auf ihre Augen. Zieht die teuren Schuhe an und ihr schönstes Kleid. Sie kennt alle Clubs und Bars in Oberhausen.“ So hangelt sich der Song über Stiche ins Herz hin zu verregneten Nächten.
Kenner des Stadtteils Sterkrade
Sänger Campino beschreibt das Lied gegenüber dieser Zeitung so: „In diesem Fall steht ,Oberhausen’ nur für eine Geschichte, die in jeder Stadt spielen könnte.“ Wobei der Aufbau des Songs zunächst anders angedacht war. „Das Bild ,Oberhausen’ stand im Raum und am Anfang die Überlegung, die Stadt mehr zu beschreiben oder die Geschichte thematisch noch mehr dort zu verorten.“
Trotzdem ist der Titel nicht aus der Luft gegriffen, wie Campino – der im Juni 50 Jahre alt wird – weiter verrät: „Ich bin mit einer Freundin öfter mal nach Oberhausen-Sterkrade gefahren.“ Der Sänger erinnert sich vor allem auch an längst verschwundene Anlaufpunkte im Oberhausener Nachtleben. Die Stratosphäre – und letztlich auch das Old Daddy (heute: Lito-Palast), wo die Hosen eines ihrer ersten Konzerte spielten.