Oberhausen. . Das Jugendzentrum sei wichtiger Ort der Erziehung zur Demokratie. Auch mit geringeren Mitteln könnten Angebote erhalten bleiben

Die Oberhausener Falken schalten sich in die Diskussion um das Haus der Jugend ein. Sie bekunden ihre Solidarität mit den Gruppen des städtischen Jugendzentrums und setzen sich für dessen Erhalt am jetzigen Standort ein.

„Es gibt schon jetzt zu wenig Angebote für junge Menschen in dieser Stadt“, sagt Daniela Lawatsch (23), erste Vorsitzende der Falken. Jugendhäuser seien eine wichtige Anlaufstelle, Orte der Erziehung zur Demokratie. „Sie führen verschiedene Kulturen zusammen und sind ein wesentlicher Bestandteil zur Arbeit gegen Fremdenhass.“

Nichts Vergleichbares

Aus diesem Grund dürfe das Jugendhaus nicht geschlossen, auch nicht an eine andere Stelle, etwa in eine leer stehende Schule, verlagert werden. „Gerade in diesem Stadtteil gibt es in direkter Nähe nichts Vergleichbares.“

Angebote im Haus der Jugend enden vorerst im Sommer. Das Haus soll nach Angaben eines Gutachters bauliche Mängel, auch massive Schäden an der Elektrik aufweisen, der Schimmelpilzbefall soll bereits beseitigt worden sein. Eine Sanierung würde nach Angaben der Oberhausener Gebäudemanagement GmbH zwei Millionen Euro kosten. Lösungen werden derzeit diskutiert.

Die Falken glauben, das Jugendzentrum sei auch mit geringeren Mitteln zu sichern. „Kein Kind erwartet ein komplett saniertes Schicki-Micki-Haus, es müssen die Gefahrenquellen beseitigt werden“, so Lawatsch. Angelika Liesegang (41), Ehrenamtliche bei den Falken, schlägt ergänzend vor, Institutionen wie das Zentrum für Ausbildung und berufliche Qualifikation „Zaq“ oder das Jugendwerk „Die Kurbel“ zur Sanierung ins Boot zu holen. „Auch die Jugendlichen selbst können unter Anleitung einbezogen werden.“

Offener Jugendtreff

Die sozialistische Jugend Deutschlands „Die Falken“ sind ein gemeinnütziger Kinder- und Jugendverband. In Tackenberg führt er mit dem „Falkentreff“ einen der wenigen offenen Jugendtreffs dieser Stadt. Dort bieten die Falken mit ihren rund 20 aktiven Ehrenamtlichen und drei Teilzeitkräften verschiedene Kurse, Ferienprogramme und auch Zeltlager an. Finanziert werden diese durch verschiedene Zuschüsse.

Auch der Falkentreff, erinnert sich Liesegang, habe schon vor der Schließung gestanden. „Die Jugendlichen demonstrierten in Sterkrade, zeigten: Wenn wir keinen Ort für uns haben, müssen wir auf der Straßen herumhängen.“ Das Signal habe gewirkt.