Oberhausen. Er hatte zwei Weltkriege erlebt und vor allem überlebt und dürfte wohl der älteste lebende Schalke-Fan gewesen sein: Jetzt ist Franz Mangelmann gestorben. Der 106-Jährige war Oberhausens ältester Bürger. Seiner Heimat Tackenberg ist er immer treu geblieben.
„Ganz friedlich eingeschlafen ist er“, erzählt Mechthild Boomkamp von ihrem Vater. Oberhausen hat seinen ältesten Bürger verloren, Franz Mangelmann verstarb in der vergangenen Woche im Alter von 106 Jahren.
„Er war geistig immer noch topfit. Gehen konnte er aber schon länger nicht mehr“, schildert Mechthild Boomkamp die Verfassung des Tackenberger Originals. Die Nachwirkungen einer Lungenentzündung seien schließlich zu viel für ihn gewesen.
Zwei Weltkriege überlebte Franz Mangelmann, der als Schlosser bei der Gutehoffnungshütte arbeitete und dieser über ein halbes Jahrhundert erhalten blieb. „Den Kaiser hat er auch noch miterlebt.“ Seit seiner Geburt im Jahr 1905 wohnte er stets im selben Haus. „Hier wollte er nie weg, das war sein Zuhause“, sagt seine Tochter.
Täglich die Zeitung gelesen
Auch jetzt noch las Franz Mangelmann täglich die Zeitung, schaute sich die Nachrichten im Fernsehen an. „Das Zeitgeschehen interessierte ihn sehr.“ Auch seine große Leidenschaft, den Sport, verfolgte er bis zuletzt.
Stadtteilrundgang Tackenberg
„Er war ein großer Fußballfan, sein Verein war der FC Schalke.“ Doch nicht nur der große runde Ball hatte es ihm angetan, auch seinem kleineren Bruder, dem Handball, war Franz Mangelmann nicht abgeneigt. „92 Jahre lang war mein Vater Mitglied beim VfL Bergheide, der damals noch ein Handballverein war. Lange Jahre war er Torhüter“, so Tochter Mechthild.
Kinder, Enkel, Urenkel und jede Menge Erinnerungen hinterlässt der ehemalige Messdiener. Eines ist zudem sicher: Ein großes Stück Stadtgeschichte ist mit ihm gegangen.