Oberhausen. . Viele Bürger aus Oberhausen befürchten, dass mit dem neuen E-Pass im Checkkartenformat die Sicherheit ihrer Daten gefährdet ist. Deshalb entscheiden sich nur nur 40 Prozent der Bürger bei Ausstellung eines Personalausweises für die neue Online-Funktion des Dokuments.
In Oberhausen entscheiden sich nach Angaben der Stadtverwaltung nur 40 Prozent der Bürger bei Ausstellung eines Personalausweises für die neue Online-Funktion des Dokuments. Das ist aber immer noch mehr als im bundesweiten Durchschnitt mit 30 Prozent. „Hab ich nicht, will ich nicht, brauch ich nicht“ - das sind die Antworten auf die Frage der Sachbearbeiter in den Einwohnermeldeämtern der Stadt, ob die Online-Funktion freigeschaltet worden ist. Insgesamt hatten im vergangenen Jahr mit 25 000 Oberhausenern weit aus mehr als üblich einen neuen Personalausweis im praktischen Scheckkartenformat aus Kunststoff beantragt - und damit ihren alten großen Ausweis abgelöst, der oft nicht in die Geldbörse passte.
Durch einen Chip im Inneren kann sich der Inhaber seit der Ausgabe der scheckkarten-großen neuen Personalausweise ab 1. November 2010 computer-gerecht elektronisch identifizierten. Es soll das sichere Einkaufen im Internet möglich machen und Behörden-Dienstleistungen per Computer erleichtern. Mit Hilfe einer PIN-Nummer und eines Kartenlesegeräts ist es möglich, Daten elektronisch und von zu Hause aus zu übermitteln.
Skepsis aus Angstvor Datenklau
Doch Bürger wie Petra Haak bleiben skeptisch - aus Angst vor Datenklau: „Das Internet ist viel zu unsicher. Wer weiß, welche Daten von mir tatsächlich übermittelt werden.“ Auch Schülerin Melina Stelzer braucht die neue Funktion nicht: „Ich zahle lieber bar.“ Die Zahlungsvorgänge seien zu unsicher, gibt auch Ralf Reich zu bedenken. Keine Sorge hat hingegen Sabine Kaya: „Ich habe seit Kurzem den neuen Pass und werde den Chip auch aktivieren lassen. Das ist einfach praktischer.“ Besonders ältere Bürger zeigen wenig Interesse an der Erneuerung: „Ich bin jetzt 70. Was soll ich mit dem neuen Ausweis? Den brauche ich nicht“, sagt auch Klaus Roggenbuck.
Die speziell zum Thema errichtete Internetseite epass.de klärt die Bürger auf: Die Innovation schütze vor Identitätsklau und -missbrauch. Es stärke das gegenseitige Vertrauen von Kunde und Anbieter. Der Kunde kann sich nur elektronisch ausweisen, wenn ihn eine Personalausweisbehörde dazu berechtigt. Der Anbieter benötigt ebenfalls ein Berechtigungszertifikat, um eine elektronische Identitätsbestätigung anzufordern.
Je nach Belieben kann die elektronische Funktion ein- und ausgeschaltet werden. Sollte die Aktivierung nicht innerhalb der nächsten drei Wochen nach Erhalt des Ausweises erfolgen, kann das auch im Nachhinein passieren. Das koste dann allerdings 6 Euro. Das Sperren hingegen ist gebührenfrei.