Oberhausen. . Lasershows und bebende Beats verwandelten am Ostersonntag die Turbinenhalle in ein Tollhaus. Mehrere tausend Anhänger der elektronischen Musik veranstalteten beim „Easter Rave“ einen besonderen Eiertanz. Busse rollten für das Festival sogar aus Süddeutschland an.

Diese Osterhasen mögen es bunt: Vier Mädels haben sich Hasenohren auf den Kopf gesteckt und begeben sich in der Turbinenhalle auf Erkundungstour. Am Ostersonntag sind sie beim „Easter Rave“ wahrlich nicht alleine. Denn es hoppeln alle. Im ausverkauften Haus huldigen die Fans der elektronischen Musik ihrem Genre. Der Veranstalter spricht von mehreren tausend Ravern.

Raves sind seltener geworden

Damit gehört der „Easter Rave“ bereits zu den großen Hallenveranstaltungen seiner Art. Dabei hat die Elektro-Musik in den 90er Jahren ihre besten Zeiten erlebt, heute sind die Raves seltener geworden. Ein Trend, der mit dem Ende der Loveparade noch verstärkt wurde. „Das war ein eingezäuntes Gelände, auf dem ein paar Wagen ihre Runden gedreht haben“, sagt Stefan Ulber, Veranstalter des „Easter Rave“. „Die letzte Loveparade hatte nie etwas mit einer Parade zu tun.“

Fünf Hallen

Der „Easter Rave“ lockte zum zweiten Mal in die Turbinenhalle. Zuvor feierte das Elektro-Festival in Mülheim Premiere. Die Veranstaltung war in diesem Jahr in der späten Nacht ausverkauft. In fünf Hallen legten Discjockeys auf. Außerdem gab es draußen eine kleine Freiluftfläche.

Die Skepsis gegenüber größeren Elektro-Veranstaltungen hat sich nach der Katastrophe von Duisburg erhöht. „Es rufen häufiger Eltern an, die sich über die Sicherheit informieren“, sagt Jasmin Hegemann vom Veranstalter-Team. „Wir haben für den Easter Rave die Zahl der Sanitäter und Sicherheitskräfte vorab freiwillig verstärkt.“

Beim Techno gibt es 200 Stilrichtungen

In fünf Hallen geht die Post ab: Techno ist nicht gleich Techno. „Es gibt 200 Stilrichtungen der elektronischen Musik“, erklärt Stefan Ulber. Techno ist dabei nur eine Variante. Je nach Geschwindigkeit der Beats heißen die Stilformen Hardcore, House, Trance. Am populärsten ist beim „Easter Rave“ die Dance-Abteilung. „Veranstaltungen dieser Art werden immer weniger“, sagt Ulber. „Wir freuen uns dagegen über einen regen Zulauf.“

Bereits am Sonntagmorgen machten sich Shuttle-Busse aus dem ganzen Land auf den Weg nach Oberhausen. Hegemann: „Es sind Leute aus Nürnberg oder München dabei.“ Viele stürzen sich schon am frühen Abend auf die Tanzflächen. Andere suchen den Platz direkt vor der Bühne. Denn in der „Main Hall“ legt die Dance-Prominenz auf. Die „Italobrothers“ oder „Basslovers United“ werden bejubelt. Die Formation „89ers“ hat flotte Disco-Kracher aus den 90er Jahren elektronisch neu bearbeitet. Und bespielt nun mit Klassikern wie „I wanna be a hippy“ eine ganz neue Generation von Tanzwütigen. Und so ist der Easter Rave eine Veranstaltung für Langohren aber nicht für Langschläfer: Der letzte DJ schreitet um 5.30 Uhr morgens auf die Bühne.