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Eigentlich hatte DJ Dennis Sheperd nie vor, ins Musikgeschäft einzusteigen. Was mit einer Hobby-Tüftelei am heimischen Rechner begann, hat sich zu Clubtouren von Wladiwostok bis Kuala Lumpur ausgewachsen.

„A Tribute to Life“ hat Dennis Sheperd sein Album genannt, das am 16. September erschienen ist. Wer den 26-jährigen DJ kennenlernt, weiß auch warum. Denn mit Lebensfreude kennt sich der in Katernberg aufgewachsene Musiker aus. Seit einem Jahr lebt er in Berlin, tourt vornehmlich an den Wochenenden rund um den Erdball, von Ibiza über Wladiwostok, demnächst geht’s sogar nach Vancouver und Kuala Lumpur. Vor allem im Ausland feiert Dennis Sheperd, dessen bürgerlicher Nachname naheliegend Schäfer ist, Erfolge. Seine Techno- und Trance-Produktionen brachten ihn in diesem Jahr sogar den Opening-Act zur Mayday ein, Deutschlands größter Techno-Party in Dortmund.

Dabei hatte Sheperd nie geplant, Musiker zu werden, liegt bis heute in den letzten Zügen seines BWL-Studiums an der Uni Duisburg-Essen. Er lernte nie ein Instrument und auch seine Familie, der Vater arbeitete als Bergmann auf Zollverein, sei „gänzlich unmusikalisch“. Irgendwann 2005 begann er aus einer Laune heraus, am heimischen Computer mit einem Amateur-Programm seine Tracks zu komponieren.

Auszeichnung als „Best New Artist“ bei Essens Beste 2010

Vor allem das Internet machte ihn binnen kürzester Zeit bekannt. Er stellte einige Produktionen auf Musikplattformen ins Netz. Danach ging alles seinen Weg. Nach einem privaten Auftritt als DJ bei einem Freund in Bonn folgte schnell das erste Engagement für „Ruhr in Love“, einem Festival für elektronische Musik in Oberhausen. Schon sein dritter Auftritt führte ihn nach Moskau. Denn vor allem in den Oststaaten sind die Trance-Nummern sehr gefragt, im Gegensatz zu Deutschland, wo seit Jahren die Elektro-Musik auf dem Siegeszug ist. „In dem russischen Club waren nur hundert Leute aber ich habe noch nie zuvor eine solche Party erlebt“, ist Sheperd bis heute begeistert.

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    2008 wird er vom renommierten Label „Euphnoic Records“ unter Vertrag genommen. Sein musikalischer Erfolg wird ihm von seiner Heimatstadt im vergangenen Jahr noch mit der Auszeichnung „Best New Artist“ bei Essens Beste versüßt. Wenig später legt er bei einer Party von Techno-Papst Paul van Dyk in Berlin auf.

    Dort hat er mittlerweile auch seine zweite Heimat gefunden, nachdem er im vergangenen Jahr ein Praktikum beim Musik-Riesen Universal Music absolvierte. Sheperd lebt in Prenzlauer Berg, „eine gute Gegend, um sich inspirieren zu lassen“, sagt er. Seine Wurzeln vergisst er dennoch nicht: Am 29. Oktober kommt er zur Rave-Party Soundtropolis in die Grugahalle, wo er an der Seite von Laserkraft 3D und Len Faki auftritt.