Oberhausen. . „Der Herr ist mein Hirte“ heißt eine Ausstellung der Oberhausener Malerin Manuela Böhm, die am Palmsonntag im Kirchenzentrum am Centro eröffnet wird.
Nein, in diesem Jahr sollte es anders sein. „Wir wollten keinen sehr blutrünstigen Kreuzweg zeigen“, sagt Pater Stefan Tertünte vom Ökumenischen Kirchenzentrum am Centro. Statt dessen wird am morgigen Palmsonntag, 1. April, mit einem Gottesdienst um 17 Uhr auch eine Ausstellung unter dem Titel „Der Herr ist mein Hirte“ eröffnet, die Trost spendet und Mut macht.
Die Oberhausener Künstlerin Manuela Böhm hat zwei Psalmen, 103 und 23, bildlich umgesetzt. Dabei hat sie dem Psalm 103 – „Lobe den Herrn, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen!“ – ein einziges großes Gemälde gewidmet. „Es ist fast eine Collage“, sagt die Malerin. Einzelne Passagen des Psalms wie „der deinen Mund fröhlich macht, und du wieder jung wirst wie ein Adler“ hat Böhm auf Papier gemalt und alles auf einem Ölgemälde auf Leinwand aufgebracht.
"Was ist in dieser Welt Gutes zu sehen?"
Der plakative und gut darzustellende Psalm 23, der der Künstlerin von Kindheit an so geläufig ist als Trostspender, erhielt dagegen gleich eine ganze Bilderreihe – alle Arbeiten gehören zusammen, können aber auch für sich stehen.
Manuela Böhm, die seit elf Jahren malt, hat sich mit „Der Herr ist mein Hirte“ zum ersten Mal mit religiösen Themen auseinandergesetzt. Warum? Weil sie gläubig ist. Und dann sagt sie: „Mir ging es nicht so gut, ich wusste nicht, was ich malen sollte, da kam mir die Idee.“ Vielleicht wählte sie diese Motive auch, überlegt Böhm, weil sie schon immer auf der Suche nach der Schönheit in dieser Welt gewesen sei, wie ihr mal ein Kunstprofessor gesagt habe. Sie frage sich stets: „Was ist in dieser Welt Gutes zu sehen?“
Tägliche Impulse liefern
Die Ausstellung jedenfalls soll Besuchern des Kirchenzentrums in der Karwoche täglich Impulse liefern, Perspektiven zu suchen und zu finden. „Wir arbeiten jeden Tag mit einem Gemälde“, sagt Tertünte. Immer in der Zeit von 16 bis 16.15 Uhr können Besucher ein Bild auf sich wirken lassen und darüber reden. „Wir haben von den Arbeiten extra Postkarten drucken lassen, damit es einfacher wird“, erklärt Tertünte.
Von Montag, 2., bis Donnerstag, 5. April, geht es also ums Aufzeigen von Perspektiven. Aber was sollte dann am Karfreitag passieren. „Ein Karfreitag in einem Centro, das sind zwei paar Schuhe“, sagt Tertünte. Deshalb wird dieser Nachmittag nun auch ganz anders gestaltet als sonst. „Wir räumen das Café leer und zeigen nur die Bilder“, erklärt Tertünte. Es gebe auch keinen Kuchen, nur Getränke. Dieser Tag soll keiner des gemütlichen Verweilens sein.
Karsamstag, 7. April, wird um 17 Uhr zu einer Atempause eingeladen. „Am Ostersonntag wird das Schlüsselbild der Ausstellung im Mittelpunkt stehen“, erklärt Tertünte. Dann wird um 15 Uhr zu einem großen Gottesdienst mit Vertretern der christlichen Kirchen eingeladen. Ostermontag, 9. April, gibt es um 17 Uhr noch einmal eine Atempause.
Neue Mitte Oberhausen von oben