Das Berliner Theatertreffen ist so etwas wie die Oscar-Verleihung für das deutschsprachige Theater. Seit 1964 werden die bemerkenswertesten Inszenierungen des Jahres bestimmt. Das Schauspielhaus kann auf eine ruhmreiche Vergangenheit zurückblicken, mit 29 Einladungen liegt man in der Rangliste auf Platz 6, das führende Burgtheater in Wien verzeichnet 43 Einladungen.
1965 war es Hans-Joachim Heyse, der den Schauspielhaus-Reigen mit Wedekinds „Musik“ eröffnete, die bisher letzte Einladung liegt nun auch schon elf Jahre zurück, Leander Haußmann war es mit seiner Inszenierung „John Gabriel Borkmann“ (2000). Die erfolgreichsten Jahre waren 1980 und 1984, in denen jeweils drei Bochumer Inszenierungen in Berlin zu sehen waren, und das Haus damit absolut führend war. Claus Peymann war mit sieben (seiner insgesamt 17) Nominierungen vertreten, Peter Zadek produzierte vier (seiner 21) in Bochum. Frank-Patrick Steckel und Leander Haußmann schafften je eine Einladung, wobei beide je viermal dabei waren. Matthias Hartmann und Elmar Goerden waren mit hiesigen Produktionen erfolglos, was aber auch etwas darüber aussagt, dass die Berlin Auswahl nicht unmittelbar den Publikumsgeschmack repräsentiert.