Oberhausen. .
Sie sind ein Schandfleck im Stadtteil, nun sollen die drei heruntergekommenen Übergangswohnheime für Asylbewerber am Rehmer in Alstaden wohl abgerissen werden: Die Stadtverwaltung gibt an, einen Investor gefunden zu haben, der das Gelände sowie anliegende Grundstücke kaufen will, um dort ein Einzelhandels- und Dienstleistungszentrum zu errichten. Konkrete Zusagen, wann der Plan umgesetzt wird, wurden allerdings nicht gemacht.
Seit 2008 stehen die ehemaligen Übergangswohnheime leer. Sie gehören genauso wie das Gelände, auf dem sie stehen, dem Weseler Privatmann Axel Beichert. 1993 hat eine städtische Gesellschaft die einfachen Gebäude angemietet, 15 Jahre lang lebten dort Menschen, die auf Asyl in Deutschland hofften. „Mit denen gab es nie Probleme“, sagt Irmgard Müller-Sulimma, Anwohnerin der Straße Rehmer zur WAZ. Probleme gebe es erst, seit die Container leer stehen.
Denn immer wieder randalieren seitdem Unbekannte, haben Fenster eingeschlagen, Löcher in die Fassaden getreten. Herausgerissene Duschwannen und verbogene Rollläden häufen sich zwischen den Ruinen, Anwohner berichten von Ratten in ihren Gärten, deren Nester sie zwischen den Containern vermuten.
Vandalen treiben sich in maroden Containern rum
Mehrfache Brandstiftungen haben ihr Übriges getan. Ein hoher Bauzaun sperrt das Gelände zwar ab, doch es gibt mehrere Trampelpfade bis zu einigen Holzbänken, rundherum leere Bierflaschen vom Discounter. „Da treffen sich Schüler und auch Erwachsene, die treiben sich da herum“, hat ein anderer Anwohner beobachtet. Er wohnt gleich neben dem Gelände mit den maroden Containern, Vandalen hätten ihm schon die Grundstücksmauer eingeschlagen, gibt er an. „Um das Gelände mache ich heute einen großen Bogen, wer weiß, was einem da passiert“, beschreibt er den Unmut vieler in der Nachbarschaft.
Sorge hat auch der Energieversorger EVO, weil es auf dem Grundstück mit den maroden Containern eben immer wieder zu Bränden kommt. Daran grenzt eine von sechs Gasstationen im Stadtgebiet. Von diesen kleinen quadratischen Häuschen aus wird das Gas, das die EVO von zwei Lieferanten bezieht, weiterverteilt.
Eine unmittelbare Gefahr bestehe nicht, will EVO-Sprecherin Birgit Konopatzki im Gespräch mit der WAZ entwarnen: „Es besteht genügend Abstand zwischen den Containern und der Gasstation.“ Mit dem Eigentümer wolle man sich dennoch in Kürze treffen. „Wenn nichts passiert, würden wir entsprechend handeln.“ Das Gebäude soll etwa eingezäunt werden.
Investor gefunden
„Die Bauordnung überprüft das Gelände regelmäßig, Gefahrenquellen sind vom Eigentümer bisher immer sofort behoben worden“, sagt Planungsdezernent Peter Klunk gegenüber der WAZ. Nun aber soll ein Investor gefunden worden sein, der am Rehmer Einzelhandel und einige Dienstleister ansiedeln will. Angaben zur Investitionshöhe und wann die Container abgerissen werden, kann Klunk nicht machen: „Wir stehen noch am Anfang des Planungsverfahrens.“
Auch vom Noch-Eigentümer Axel Beichert ist über den möglichen Investor nichts zu erfahren, „wir würden aber gerne das für uns unangenehme Problem gelöst haben“.