Oberhausen. .

Oberhausen scheint in einer Hinsicht ein Hort der Seligen zu sein. Autobesitzer und besonders solche, die bei Dieben begehrte Wagen zu Hause in der Garage stehen haben, sollten sich freuen, von sich sagen zu können: Ich bin Oberhausener. Denn während im gesamten Revier die Zahlen der Autodiebstähle in die Höhe schnellen, gehen sie in dieser Stadt seit Jahren zurück.

„Im Jahr 2000 hatten wir noch über 300 Pkw-Diebstähle, 2010 waren es nur noch 106“, verdeutlicht Polizeipressesprecher Ralf Henkemeyer. Die sinkenden Zahlen seien eine Tendenz, die sich fortsetze. Als Fazit in Sachen Autoklau kann Henkemeyer für die Oberhausener Polizei nur sagen: „Wir haben wenig Fälle, mit 30 bis 40 Prozent eine im Vergleich zu anderen Städten hohe Aufklärungsquote.“ Und es gebe auch keine Diebstahlschwerpunkte in der Stadt, also keine Orte, an denen Autodiebe besonders häufig zuschlagen.

Die meisten Kfz-Diebstähle gab es 2010 in Düsseldorf

Woran das liegen mag, dass die Täter Oberhausen weitestgehend links liegen lassen, darüber vermag man bei der Polizei lediglich zu spekulieren. So hatte Katrin Rüter vom Gesamtverband der Versicherungswirtschaft gesagt, dass bei den Dieben Hybrid-Fahrzeuge wie die von Lexus ganz oben auf der Liste stünden. Gefolgt von schweren Geländelimousinen oder Porschewagen. Henkemeyer: „Solche Wagen gibt es in Oberhausen nicht so viele.“ Der Polizeisprecher könnte sich vorstellen, dass Täter eher in Städten oder Gegenden auftauchen, wo es eine Menge solcher hochwertiger Autos gibt. Und da sei ein Villenvorort von Düsseldorf sicher vielversprechender. Düsseldorf war 2010 dann ja auch mit 771 verschwundenen Autos die Stadt mit den meisten Kfz-Diebstählen, obwohl die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozentgesunken war.

Nicht nur, dass es in Oberhausen weniger hochwertige Pkw und damit auch nicht so viele Autodiebstähle gibt. Ein weiterer Unterschied zum übrigen Revier: „In der Stadt agieren nicht nur Banden, sondern nach wie vor auch Einzeltäter, die Wagen umarbeiten und verkaufen“, erklärt Henkemeyer. Über die Banden sagt er: „Das sind Profis, die haben eindeutige Branchenkenntnisse und gehen gezielt die Wegfahrsperren an.“

Orte, an denen in der Stadt Autos verschwinden, sind Großparkplätze, etwa an Autobahnauffahrten oder von Industriebetrieben. Die überwachten Centro-Parkplätze gehörten eher nicht dazu.