Oberhausen. . Der Hollywood-reife Einbruch in ein Juweliergeschäft im Centro vor rund zweieinhalb Jahren scheint endgültig aufgeklärt: Die zweite Hälfte des Einbrecher-Duos wurde jetzt in der griechischen Hauptstadt Athen verhaftet.
Es war eine Tat wie aus einem Hollywoodstreifen. Rund zweieinhalb Jahre nach dem spektakulären Einbruch beim Juwelier Rüschenbeck im Centro, bei dem zwei Täter in den frühen Morgenstunden mit Auto und Motorrad in das Einkaufszentrum eindrangen und Luxusuhren im Wert von mehreren hunderttausend Euro entwendeten, konnte jetzt die zweite Hälfte des Duos gefasst werden. Ein 35-jähriger Serbe, einschlägig vorbestraft, der auch mit anderen Einbrüchen in Juweliergeschäfte in Marl und Bremen in Verbindung gebracht wird, wurde in Athen festgenommen.
Nach dem Überfall am 4. März 2009 konnten die beiden Räuber zunächst unerkannt mit ihrer Beute fliehen. Ihr Fluchtauto mussten sie zurücklassen – es war in einer Glastür stecken geblieben. Der Komplize des Serben wurde noch am selben Tag in der Nähe des Centro-Parks festgenommen. Im August 2009 wurde er vom Duisburger Landgericht zu einer Haftstrafe von drei Jahren und zehn Monaten verurteilt.
Der bisher flüchtige zweite Täter wurde jetzt von der griechischen Polizei dabei ertappt, wie er und drei Komplizen in ein Juweliergeschäft in der Athener Innenstadt einsteigen wollten. Die Erkenntnisse, die zu dieser Festnahme führten, lieferten das nordrhein-westfälische Landkriminalamt und die Staatsanwaltschaften aus Köln und Bochum.
Staatsanwaltschaft hat Auslieferung beantragt
Der 35-Jährige saß bereits wegen gleich gelagerter Verbrechen im Gefängnis, wurde aber 2008 frühzeitig aus der Haft entlassen und in sein Heimatland abgeschoben. „Bereits kurz nach seiner Abschiebung begann er wieder, so die bisherigen Erkenntnisse, Einbrüche in Juweliergeschäfte zu begehen“, sagt Michaela Heyer, Sprecherin des Landeskriminalamts.
„Sollten sich durch die ersten Vernehmungen keine neuen Sachlagen ergeben, wäre der Fall in Oberhausen abgeschlossen. Da der Tatverdächtige aber immer mit wechselnden Partnern zusammenarbeitete, muss das für die Einbrüche in Marl und Bremen nicht gelten.“ Die zuständigen deutschen Staatsanwaltschaften haben die Auslieferung des Tatverdächtigen nach Deutschland beantragt. Es ist noch fraglich, ob diesem Gesuch stattgegeben wird. Auch in Griechenland werden dem Mann verschiedene Taten zu Last gelegt.