Oberhausen. . Langer Donnerstag ade? Eine Verkürzung der Öffnungszeiten hätte auch Auswirkungen auf den Oberhausener Handel

Jeden Donnerstag bis 21 Uhr shoppen: Diese Möglichkeit bietet das Centro in diesem Jahr seinen Kunden – zumindest vorerst. Denn längst nicht jeder ist von langen Öffnungszeiten begeistert, im Landtag wird das Ladenschlussgesetz aktuell wieder diskutiert.

„Wir machen nichts, was sich für Mieter und Kunden nicht lohnt“, sagt Centro-Geschäftsführer Frank Pöstges-Pragal. Das Angebot sei in den vergangenen Jahren gut angenommen worden: „Es gibt schließlich viele Berufstätige, die länger arbeiten müssen und dann trotzdem noch in Ruhe ihre Einkäufe tätigen können.“ Gerade in den Abendstunden genössen die Kunden ein entspanntes Einkaufen ohne Zeitdruck.

„Wir brauchen auf keinen Fall einen Rückschritt“

„Die Kunden wollen das“, ist Pöstges-Pragal überzeugt und spricht von einer „Entscheidung mit den Füßen“. Durch seinen Besuch entscheide der Kunde indirekt mit, wann, wie oft und wie lange geöffnet bleibe – und auch zu später Stunde und am Wochenende sei das Centro durchaus beliebt. Immerhin sei es nicht nur Einkaufs-, sondern auch Freizeitort. „Ich glaube nicht, dass es sinnvoll wäre, die Öffnungszeiten gesetzlich einzuschränken. Wir brauchen auf keinen Fall einen Rückschritt.“

Das Centro Oberhausen wächst

Zum 15-jährigen Bestehen des Centro zieht dasManagement von Europas größtem Einkaufs- und Freizeitzentrum eine durchweg positive Bilanz.
Zum 15-jährigen Bestehen des Centro zieht dasManagement von Europas größtem Einkaufs- und Freizeitzentrum eine durchweg positive Bilanz. © Hans Blossey
Seit der Eröffnung am 12. September 1996 stehe das Centro für eine einzigartige Erfolgsgeschichte, so Geschäftsführer Frank Pöstges-Pragal.
Seit der Eröffnung am 12. September 1996 stehe das Centro für eine einzigartige Erfolgsgeschichte, so Geschäftsführer Frank Pöstges-Pragal. © WR
Mit 5,2 Milliarden Euro bezifferte Pöstges-Pragal allein den Einzelhandelsumsatz seit Eröffnung. 2010 waren es rund 400 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr 2011 verbuchte das CentrO, das mit der Veröffentlichung von Zahlen für gewöhnlich überaus sparsam umgeht, ein Umsatz- und Besucherplus von vier Prozent gegenüber dem vergleichbaren VorjahreszeitraumFoto: Gerd Wallhorn/WAZ FotoPool
Mit 5,2 Milliarden Euro bezifferte Pöstges-Pragal allein den Einzelhandelsumsatz seit Eröffnung. 2010 waren es rund 400 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr 2011 verbuchte das CentrO, das mit der Veröffentlichung von Zahlen für gewöhnlich überaus sparsam umgeht, ein Umsatz- und Besucherplus von vier Prozent gegenüber dem vergleichbaren VorjahreszeitraumFoto: Gerd Wallhorn/WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Die aktuelle Erweiterung um 17.000 Quadratmeter Verkaufsfläche liege zeitlich voll im Plan.Foto: Gerd Wallhorn/WAZ FotoPool
Die aktuelle Erweiterung um 17.000 Quadratmeter Verkaufsfläche liege zeitlich voll im Plan.Foto: Gerd Wallhorn/WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Centro-Chef Frank Pöstges-Pragal (links) und Architekt Michael Gliss erläutern den Stand der Erweiterung des Oberhausener  Konsumtempels.Foto: Gerd Wallhorn/WAZ FotoPool
Centro-Chef Frank Pöstges-Pragal (links) und Architekt Michael Gliss erläutern den Stand der Erweiterung des Oberhausener Konsumtempels.Foto: Gerd Wallhorn/WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Richtfest ist für Oktober geplant.Foto: Gerd Wallhorn/WAZ FotoPool
Richtfest ist für Oktober geplant.Foto: Gerd Wallhorn/WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
„Wir sind guter Dinge“, so Frank Pöstges-Pragal, „dass wir im Oktober 2012 die Erweiterungsfläche eröffnen können“. Foto: Gerd Wallhorn/WAZ FotoPool
„Wir sind guter Dinge“, so Frank Pöstges-Pragal, „dass wir im Oktober 2012 die Erweiterungsfläche eröffnen können“. Foto: Gerd Wallhorn/WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Derzeit seien bereits rund 85 Prozent der verfügbaren Fläche vermietet. Foto: Gerd Wallhorn/WAZ FotoPool
Derzeit seien bereits rund 85 Prozent der verfügbaren Fläche vermietet. Foto: Gerd Wallhorn/WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Hauptmieter des Erweiterungsbaus wird Peek & Cloppenburg sein. Foto: Gerd Wallhorn/WAZ FotoPool
Hauptmieter des Erweiterungsbaus wird Peek & Cloppenburg sein. Foto: Gerd Wallhorn/WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Dazu präsentieren weitere 20 Geschäfte im Anbau ihre Produkte. Foto: Gerd Wallhorn/WAZ FotoPool
Dazu präsentieren weitere 20 Geschäfte im Anbau ihre Produkte. Foto: Gerd Wallhorn/WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Foto: Gerd Wallhorn/WAZ FotoPool
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Foto: Gerd Wallhorn/WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
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Foto: Gerd Wallhorn/WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Und so sah es 1955 dort aus: Blick auf Emscher, Rhein-Herne-Kanal und Gasometer.
Und so sah es 1955 dort aus: Blick auf Emscher, Rhein-Herne-Kanal und Gasometer. © Emschergenossenschaft
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„Wir stehen in starkem Wettbewerb mit großen Einkaufszentren“, erklärt dagegen Robbie Schlagböhmer von der Sterkrader Interessengemeinschaft. Öffnungszeiten, wie sie die Zentren anböten, ließen sich vor allem in inhabergeführten Fachgeschäften nur schwer umsetzen. „Oft muss man sich entscheiden, ob man dem Kunden hohe Qualität oder lange Öffnungszeiten bieten möchte“, meint Schlagböhmer.

Für manche Unternehmen – etwa Lebensmittelgeschäfte – machten lange Öffnungszeiten durchaus Sinn. „Man müsste aber überlegen, ob Geschäfte samstags wirklich so lange geöffnet bleiben müssen wie wochentags.“ Immerhin hätten die Kunden zwar „mehr Zeit, nicht aber mehr Geld zum Einkaufen“.

Gleichbehandlung gefordert

Wichtiger als längere Öffnungszeiten sei die Gleichbehandlung der Innenstädte mit den Einkaufszentren – etwa im Hinblick auf verkaufsoffene Sonntage. „Grundsätzlich muss sich die Gesellschaft genau überlegen, welche Öffnungszeiten wir brauchen und was wir den Mitarbeitern zumuten wollen.“

Veränderungen wären bei den Kirchen gerne gesehen. „Wir vom Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt setzen uns schon lange dafür ein, dass Ladenöffnungszeiten begrenzt werden“, sagt Pfarrer Andreas Loos. Wichtig sei, dass Berufstätige trotz Arbeit ein vernünftiges Familienleben führen könnten. „Es sollte Zeit für gemeinsame Aktivitäten bleiben“, sagt Loos und spricht sich für die Einhaltung von Ruhezeiten aus. „Der Sonntag zum Beispiel sollte frei bleiben. An diesem Tag soll Zeit für die Seele bleiben.“