Oberhausen. . Gegen einen der beiden Polizisten, die im Sommer 2011 einen Überfall vorgetäuscht haben, wurde nun Anklage erhoben. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Beamten unter anderem das Vortäuschen einer Straftat sowie Betrug vor. Gegen seinen Kollegen wurde ein Strafbefehl erlassen.
Die Ermittlungen gegen die beiden Oberhausener Polizisten, die im Sommer einen Überfall auf der Knappenhalde vorgetäuscht haben sollen, sind abgeschlossen. Die Staatsanwaltschaft Duisburg hat nun gegen einen der beiden Polizisten Anklage erhoben. Vorgeworfen werden ihm das Vortäuschen einer Straftat sowie Betrug – im Falle einer Verurteilung droht dem Beamten eine Haftstrafe.
Gegen den zweiten Beamten wurde ein Strafbefehl erlassen. Wann das Verfahren gegen den Beamten eingeleitet wird, steht noch nicht fest. Derzeit prüft das Amtsgericht die Zulässigkeit der Anklage.
Versicherer nahm umstrittenes Produkt vom Markt
Die 33 und 39 Jahre alten Streifenpolizisten, die nach dem Vorfall vom Dienst suspendiert wurden, waren am Abend des 14. Juni wegen angeblicher Drogengeschäfte zur Knappenhalde ausgerückt und hatten nachher zu Protokoll gegeben, dass mehrere Täter sie mit harten Gegenständen hinterrücks angegriffen hätten. Nachdem die Ermittlungskommission trotz intensiver Suche weder die Täter noch den Anrufer, der den Drogendeal gemeldet haben soll, fand, gerieten die Polizisten selbst ins Visier ihrer Kollegen.
Offenbar wollten die Beamten mit dem fingiertem Angriff Geld aus einer Versicherung kassieren. Dabei handelte es sich um eine private Versicherung, bei der sich Polizeibeamte gegen vorübergehende Dienstunfähigkeit absichern konnten. Inzwischen ist das Angebot von dem Versicherungsunternehmen vom Markt genommen worden. Zeitweise hatte die Gewerkschaft der Polizei die Police offensiv beworben. Der örtliche GdP-Vertreter Volker Serve sagte nach Bekanntwerden des Oberhausener Falls, er habe schon damals ein mulmiges Gefühl gehabt. „Das ist im Prinzip eine Aufforderung zum Betrug.“