Bochum. .
Während die Reste des Bochumer Ausflugslokals „Borgböhmers Waldesruh“ weiterhin polizeilich beschlagnahmt sind, verdichten sich die Hinweise auf eine Brandstiftung. Nach WAZ-Informationen verfolgt die Polizei auch Fingerzeige von Zeugen, die auf mögliche Täter hindeuten könnten.
Nachdem am Sonntag Brandspürhunde das Gelände in Sundern abgesucht haben, waren den ganzen Montag über Spezialisten damit beschäftigt, den Schutt Zentimeter für Zentimeter abzutragen. „Die Fachleute arbeiten nach dem Ausschlussprinzip“, so Polizeisprecher Axel Pütter. Nach derzeitigem Wissensstand könne ein technischer Defekt jedenfalls ausgeschlossen werden. Mittlerweile hat die Bochumer Staatsanwaltschaft ebenfalls Ermittlungen aufgenommen.
Bereits am Sonntag fanden sich wieder zahlreiche Schaulustige vor den rot-weißen Absperrungsbändern ein, um das Geschehen zu diskutieren. Jedweden voreiligen Spekulationen und Gerüchten erteilte die Polizei am Montag eine klare Absage: „Derzeit haben wir keinerlei Hinweise darauf, dass das Restaurant etwa pleite gewesen sei“, so Pütter. Doch müsse selbstverständlich nach allen Seiten ermittelt werden, um etwa auch einen Versicherungsbetrug auszuschließen.
Feuerwehrchef verteidigt Vorgehen der Hilfskräfte
Zwischenzeitlich kritisierten selbst ernannte Feuerwehrspezialisten die Taktik der professionellen Helfer. Bochums Feuerwehrchef Dr. Dirk Hagebölling äußerte sich dazu gegenüber der WAZ ganz deutlich: „Es gab einfach keine Alternative zu unserem Vorgehen. Die Gebäude waren einfach nicht zu retten.“
Bereits beim Eintreffen der ersten Löschfahrzeuge, stand der komplette Anbau in Flammen und auch das direkt anschließende historische Fachwerkgebäude sei zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr zu retten gewesen.
Da es in den Randbereichen der Stadt ohnehin nicht den allergrößten Wasserdruck im städtischen Netz gibt, mussten die Einsatzkräfte zunächst das Wichtigste tun: „Wir haben einfach alles daran gesetzt, einen Tank mit etwa 5000 Litern Butangas zu kühlen.“ Hätten die Flammen darauf übergegriffen, wäre, so Hagebölling, „im Umkreis von rund 100 Metern kein Baum mehr stehen geblieben“.
Brandort bleibt weiter gesperrt
Ohne den polizeilichen Ermittlungen vorgreifen zu wollen, erläuterte der Feuerwehrchef, dass die Polizei unmittelbar nach dem Einsatz über mehrere Ungereimtheiten im Zusammenhang mit dem folgenschweren Großbrand informiert wurde. So sei anhand der Brandspuren auf der Wiese unterhalb des Lokals sehr deutlich geworden, dass die Flammen mit einer ungeheuren Wucht nach draußen gelangt seien.
Nach Informationen der Polizei bleibt der Brandort zunächst bis auf Weiteres gesperrt, zumindest solange bis die Untersuchungen abgeschlossen sind. Daher ist das Betreten der Gebäudereste strafbar. Zudem besteht akute Lebensgefahr. Die Feuerwehr hatte aus Sicherheitsgründen bereits ein überhängendes Dachteil mit Balken abgestützt, damit die Ermittler nicht gefährdet werden.
Hinweise: 0234/909-0