Oberhausen. Manche Schlagzeile aus 2011 wird man nicht so schnell vergessen. Doch nicht nur Die Negativschlagzeilen über Ehec, Eurokrise und Fukushima bleiben den Oberhausenern in Erinnerung. Familienzuwachs, Geburtstag oder Urlaub: Oberhausener berichten von ihren schönsten Erlebnissen des Jahres 2011.

Der Ehec-Keim versetzte im Frühjahr Bürger, Forscher und Behörden in Alarm; die Eurokrise bewegt noch immer die Gemüter und auch die Atomkatastrophe von Fukushima blieb nicht folgenlos: Manche Schlagzeile aus 2011 wird man so schnell nicht vergessen. Manchem Oberhausener bleibt wahrscheinlich auch die Fertigstellung der „Rehberger Brücke“ im Gedächtnis oder die Wiedereröffnung des renovierten Bert-Brecht-Hauses. Manchmal sind es aber auch Dinge, die keine Schlagzeilen machen, doch die persönliche Welt komplett verändern können. Die NRZ hat Oberhausener nach ihren persönlichen Höhepunkten des Jahres 2011 befragt.

Gesunde Kinder

„Mein absolutes Highlight war die Geburt meiner Tochter Elena am 14. Januar“, sagt Nadine Hardwiger. Das kleine Mädchen ist das erste Kind der 33-Jährigen und ihr ganzer Stolz. Doch das war nicht der einzige Höhepunkt des Jahres: „Mein Patenkind hat eine schwere Operation hinter sich. Jetzt geht es ihr zum Glück wieder besser, was uns alle sehr glücklich macht.“

Hardwigers Patenkind hätte sich wie viele andere möglicherweise über weiße Weihnachten gefreut, nicht so viele Markthändler. „Dass es in diesem Jahr keinen Frost und keinen Schnee gab, war mein Highlight“, sagt Blumenverkäufer Willi Gorny. Im Jahr 2010 habe das Winterwetter großen Schaden angerichtet, zahlreichen Pflanzen sei die Witterung nicht gut bekommen und nur wenige Oberhausener hätten sich an Markttagen auf den Weg in die Innenstadt gemacht. „Das war diesmal ganz anders“, freut sich Gorny und meint: „In diesem Jahr war die Marktstraße insgesamt ganz gut besucht“.

Hoffnung auf neuen Job

„Ich habe viele Bewerbungen geschickt und mehrere Einladungen zu Bewerbungsgesprächen erhalten“, freut sich eine 57-jährige Oberhausenerin, die nun auf eine neue Arbeitsstelle hofft. „Dann würde mein Leben wieder etwas lebenswerter. Und ich könnte wahrscheinlich sogar in Oberhausen bleiben.“

Grund zur Freude hatte auch manch anderer. „Ich erinnere mich noch immer gerne an meinen 60. Geburtstag im August“, sagt Marion Schneider. Mit zahlreichen Freunden und Bekannten habe sie im Garten eine große Oldie-Fete im Stil der 60er Jahre gefeiert. „Der ganze Garten war mit Lampions geschmückt, wir haben Oldies gehört und zum Abschluss haben wir uns über alte Werbespots amüsiert.“

Urlaub auf dem Reiterhof

Für Tierfreundin Miriam ist 2011 ein Wunsch in Erfüllung gegangen: „Wir waren im Sommer mit der Klasse auf dem Reiterhof“, erzählt die Neunjährige. Dort habe sie mit ihren Freundinnen Abenteuer auf dem Pferderücken erlebt, verrückte Hühner und einen verschmusten Esel kennengelernt. Und auch ein weiteres Tier hat es ihr angetan: „Ich habe zu Weihnachten einen total tollen Stoffpapagei geschenkt bekommen.“

Für einen Höhepunkt entscheiden mag sich Uwe Fischer nicht. „Im Prinzip bin ich mit diesem Jahr sehr zufrieden – und hoffe, dass alles so gut bleibt.“

100 Wünsche für NRW im Jahr 2012

Einen einzigen Tag ohne Stau auf der A 40.

Dass der Deutsche Fußballmeister wieder aus NRW kommt.

Genug Kitaplätze für alle, die einen brauchen.

Rekord-Einschaltquoten für den neuen "Tatort" aus Dortmund.

Dass aus Duisburg mal wieder ein paar positive Nachrichten kommen.

Sonne im Sommer, Schnee im Winter - ist doch eigentlich ganz einfach.

Dass die NRW-Städte mal nicht als Bildungsverlierer, Konjunkturverlierer oder Wahlmanipulations-Zentren Schlagzeilen machen.

Friedliche Fußball-Fans.

Dass es sich auch Normalverdiener weiterhin leisten können, mitten in Düsseldorf zu leben.

Keine Schulklasse über 28 Schüler.

Real sinkende Arbeitslosenzahlen.

"Bochum Total" endlich mal wieder ohne Regengüsse und Gewitter.

Die Entdeckung einer eigenen Ölquelle zur Sanierung des Landes-Haushaltes.

Das Siegtor im EM-Finale durch einen Kicker aus NRW.

Einen metropolen-würdigen ÖPNV für das Ruhrgebiet.

Dass Fortuna Düsseldorf und Borussia Dortmund auch in der ersten Bundesliga aufeinander treffen.

Hörsäle, in denen jeder einen Sitzplatz hat - und zwar nicht auf dem Fußboden.

Dass weiter viele protestieren, wenn Nazis marschieren.

Genug Streusalz für den Winter.

Eine Loveparade-Gedenkstätte, an der Hinterbliebene, Verletzte und Duisburger würdevoll trauern können.

Schnelles Internet auch für die, die auf dem Land leben.

Dass der dreispurige Ausbau der A1 endlich fertig wird.

Dass der Deutschland-Achter auf dem Phoenixsee in Dortmund mal eine Runde proberudert.

Ein Fitness-Studio, in dem Oberhausener ohne Angst um ihr Geld trainieren können.

Dass wir die fußballfeldgroße Betonplatte vor dem Duisburger Bahnhof nicht noch ein Jahr lang anschauen müssen.

Endlich einen NRW-Slogan, für den man sich nicht mehr schämen muss.

Dass die Bahn dem RE1 einen zusätzlichen Waggon spendiert, damit man nicht ganz so doll mit seinem Nachbarn kuscheln muss.

Tatsächlich jedem Kind ein Instrument. Ja, zur Not auch eine Blockflöte.

Dass die Kulturlandschaft Ruhrgebiet in die Welterbe-Liste der Unesco aufgenommen wird.

Ein Ende der Dauerbaustellen auf und an der Autobahn 59 in Duisburg-Mitte.

Grönemeyer-Konzert im VfL-Stadion mit "Bochum".

Dass Michael Wendler aus Dinslaken beim Eurovision Song Contest auftritt.

Dass der Luchs nach NRW zurückkehrt.

Eine skandalfreie Uni Duisburg-Essen.

Zur Abwechslung mal eine BVB-Feier nach einem Pokalsieg in Berlin.

Eine Lösung des Grundwasser-Problems der Emscher - und damit endlich trockene Füße in Karnap und Bottrop.

Mehr Bolzplätze, die auch im Winter bespielbar sind.

Bochum Total mit Lady Gaga.

Eine Werksgarantie für Opel mit unendlicher Laufzeit.

Ein Radioprogramm, das man länger als zwei Stunden am Stück hören kann, ohne dass es sich anfühlt wie eine CD in Endlosschleife.

Weniger Kriminalität.

Dass man im Essener Baldeneysee wieder baden darf.

Jeden Tag eine günstige Flugverbindung nach Mallorca.

Zwei Fußbälle auf der Riesen-Weihnachtstanne in Dortmund.

Ein neues Stillleben auf der A40.

Einen Saufraum für Nicht-Alkoholiker mit viel Freibier.

Mehr Wasser für die Rhein-Schifffahrt im November.

Einen ganzen Tag lang kostenlos Currywurst.

Dass die Städte ihre Straßen nach dem Winter endlich einmal ordentlich sanieren, statt sie nur provisorisch zu flicken.

Dass Eon seinen Stellenabbau noch einmal überdenkt.

Einen Geldregen für Theater und Konzerthäuser in NRW.

Eine Aufstiegsfeier für den VfL Bochum und Frank Goosen wird Manager.

Wattenscheid wird wieder selbständig.

Straffreies Telefonieren für alle Radfahrer in Dortmund.

Dass Raúl auf Schalke bleibt.

Der Dortmunder U-Turm wird für drei Milliarden Euro zu einer Mehrzweckhalle umgebaut.

Dass der Kemnader See tatsächlich seine Inliner-Bahn bekommt.

Dass nicht noch mehr Freibäder schließen.

Mal eine neue Frisur für Hannelore Kraft.

Dass Opel in Bochum bleibt.

Dass der Rhein ab Höhe Duisburg endlich mal in "Rhaus" umbenannt wird.

Dass die Menschen an Bahnhöfen lernen, dass das Einsteigen in den Zug schneller geht, wenn man erst die Leute aussteigen lässt.

Striktes Rauchverbot in Kneipen.

Dass die Welt, auch in NRW, ein Stückchen besser wird.

Viel Sonnenschein in der fünften Jahreszeit.

Dass sich im Bochumer Bermuda-Dreieck weiter originelle Kneipen gegen standardisierte Gastro-Ketten behaupten.

S-Bahnen im 10-Minuten-Takt.

Volksfeste und Weihnachtsmärkte, auf denen es wieder mehr Ungewöhnliches zu entdecken statt Frittiertes zu essen gibt.

Dass die Piratenpartei den neuen Duisburger Oberbürgermeister stellt. Da könnte sie mal zeigen, ob und was sie drauf hat.

Weniger fiese Fouls und dafür mehr Fußball auf den Plätzen und in den Stadien an Rhein und Ruhr.

Keine Magazin-Reportagen mehr über die ach so furchtbare Innenstadt von Oberhausen.

Bahnhöfe, die nicht nach Urin stinken und in denen es nicht zieht.

Einen Museumsplatz für die Essener Kardinal-Hengsbach-Statue - in einem Museum außerhalb der Landesgrenzen.

Mehr Spieltage im Amateurfußball ganz ohne Spielabbrüche.

Dass Bochum 15 Jahre nach der Schließung des Kortum-Hauses endlich wieder ein vernünftiges Kaufhaus in die Innenstadt bekommt.

Weniger "Checkers" und dafür mehr Sympathieträger wie David Pfeffer als Kandidaten in Castingshows.

Mehr Rücksicht auf Radfahrer.

Nicht so oft vom Ruhrbischof hören, was er berufsbedingt über Schwule denken muss.

Mehr Kulturveranstaltungen wie das Zeltfestival Ruhr oder Urbanatix.

Genug Tagesmütter für alle, die eine suchen.

Dass endlich auch der letzte Schilderhersteller merkt, wo das "H" in Mülheim hingehört.

Frieden im Allgemeinen und Waffenstillstand zwischen Düsseldorf und Köln.

Ein Jahr ohne Dioxin- und Gammelfleisch-Skandale.

Dass Moers sein altes Autokennzeichen MO wieder einführen darf.

Erfolg für Christoph Schlingensiefs Witwe, Aino Laberenz, mit der Fortführung seines "Operndorf"-Projektes.

Dass aus Lüdenscheid eine lebendige Studenten-Stadt wird, wenn die neue Fachhochschule aufmacht.

Dass der MSV wieder Kurs auf die erste Liga nimmt.

Vernünftig wärmeisolierte Regierungs- und Ministeriumsgebäude - weil Klimaschutz zuhause anfängt.

Endlich einmal Spargel-, Erdbeer- und Getreideernten, die die Bauern zufriedenstellen.

Mehr Angebote für Kinder und Jugendliche statt des teuren Konzerthauses in Bochum.

Dass der Himmel über dem Ruhrgebiet wieder... ach so, ist ja schon.

Dass der Düsseldorfer Rosenmontagszug so lang sein wird, dass er bis nach Köln reicht.

Ausnahmsweise mal eine gültige Kommunalwahl in Dortmund.

Private Sponsoren für den A46-Lückenschluss zwischen Menden und Neheim.

Die Rückkehr der Sportfreunde Siegen in die Regionalliga.

Mehr niedergelassene Ärzte auf dem Land.

Dass der Rhein am Niederrhein endlich einmal wieder komplett zufriert und zu einer traumhaft großen Eislaufbahn wird.

Dass die Riesenbaustelle in der Düsseldorfer Innenstadt früher als geplant nur noch eine böse Erinnerung sein wird.

Nochmal eine Soester Allerheiligenkirmes mit Frühlingstemperaturen.

Weiße Weihnachten.

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