Der MGV Ossian lud zur 16. Auflage des traditionellen Weihnachtskonzertes ein.
Wer es im Laufe der bisherigen Adventszeit noch nicht geschafft hatte, in Weihnachtsstimmung zu kommen, dem bot sich am vergangenen Freitag eine treffliche Gelegenheit. Der MGV Ossian 1879 hatte zur 16. Auflage des traditionellen Weihnachtskonzerts in die Marienkirche an der Mülheimer Straße eingeladen. Der bereits festlich geschmückte Innenraum war wieder einmal bis in die letzten Reihen gefüllt.
Das Konzert begann mit einem Orgelsolo über „Macht hoch die Tür” und mündete in das gemeinsame Singen zweier Strophen. Das Publikum nahm dies gerne an, und so entstand direkt zu Beginn eine gemeinschaftliche Atmosphäre, die den Ossianern sehr am Herzen liegt.
Ein kurzer Schreckensmoment ereilte den Chor während eines „Ave Maria”, als ein Chorsänger zusammenbrach und erst einmal aus dem Raum gebracht wurde. Ganz professionell, getreu dem Motto „The show must go on”, sang der Chor weiter, während sich einige um den gestürzten Sangesbruder kümmerten. „Es macht schon mal jemand schlapp”, erklärte kurz darauf der Chorvorsitzende Jürgen Köhler, was bei der intensiven Probenarbeit unumgänglich sei. Er versicherte auch, dass es dem gestürzten Sänger „soweit ganz gut” ginge.
Das Programm beinhaltete natürlich ausschließlich Lieder zur Adventszeit. Dass man aber auch in diesem Bereich ein vielfältiges Programm präsentieren kann, wurde auch in diesem Jahr wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Von flotten Stücken wie „Weißer Winterwald” bis hin zu besinnlich getragenen, wie „Heilige Nacht” bot der Chor bekannte Melodien, die zum Schwelgen in Erinnerungen, Mitsummen oder auch nur zum Genießen einluden. Wieder einmal angenehm aufgelockert wurde das Konzert von solistischen Darbietungen. Die Sopranistin Ulrike Mertens füllte mit ihrer klaren Stimme den Raum mit Besinnlichem wie „Christkind” oder „Weihnachten”. Für Gänsehaut sorgte Karl Heinz Henze an der Panflöte, mit seiner Interpretation von „Panis Angelicus” von César Franck (1822-1890).
Den Abschluss fand das Programm – wie sollte es anders sein – mit „Stille Nacht, heilige Nacht”. Dieses Lied darf einfach nicht fehlen und versetzte wohl auch den letzten in freudige Erwartung.
Akzente setzten die Ossianer in diesem Jahr mit einem neuen Chorleiter. Gerhard Queens leitet seit vielen Jahren den MGV Quartettverein Rheingold 1921 Oberhausen und übernahm im Sommer dieses Jahres zusätzlich die Leitung des MGV Ossian. Zu seinem ersten Konzert brachte Queens einige Sangesbrüder vom MGV Rheingold zur Verstärkung mit. So wurde die Kirche vom ohnehin stimmgewaltigen Männerchor bis in die letzte Reihe mit Klang gefüllt. Schade nur, dass die Klavierbegleitung von Gita Idkin in den hinteren Reihen oft unterging.
Das Konzert bot Weihnachtslieder aller Art, und das im gewohnten Stil des MGV Ossian, der einmal mehr eine besinnliche, warmherzige Atmosphäre an einem der ersten kalten Tage schuf.