Athen / Marl. .
Einer der Blitzeinbrecher, der am 24. Juli 2008 das Marl-Hülser Juwelier-Geschäft Brinkforth überfallen und beraubt hat, scheint gefasst. Durch Fahndungserkenntnisse aus Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaften Köln und Bochum gegen den seit Jahren international agierenden Mann konnten die Ermittler des Landeskriminalamtes NRW (LKA) griechische Ermittler so unterstützen, dass diese den Mann und drei weitere Täter in Athen dingfest machten.
Am Freitag, 25. November, verhinderten griechische Fahnder mit diesen Informationen, dass die Täter im Alter von 34 bis 47 Jahren einen Blitz-Einbruch bei einem Juwelier in der Athener Innenstadt beendeten. Gegen einen 35-jährigen Festgenommenen ermittelt die Ermittlungskommission „Delta“ des Landeskriminalamtes seit 2009. Gegen ihn wurde ein EU-Haftbefehl erwirkt, da er verdächtig ist, in mindestens drei Fällen Blitzeinbrüche in Marl, Bremen und im Oberhausener Centro begangen zu haben.
In Hüls rammten vermutlich er und weitere Täter am 24. Juli 2008 um 4.07 Uhr mit einem VW Passat die Glastür des Juweliergeschäfts Brinkforth an der Victoriastraße, brachten diese zum Bersten und verbogen das dahinter befindliche Rolltor dermaßen, dass sie in den Geschäftsraum kriechen konnten. Damals nutzten sie ein schweres Holzstück als Rammbock, das vorne am Wagen angebracht war, um die Tür aufzubrechen. Als der Weg frei war, raubten die Diebe hochwertige Juwelierwaren aus den Auslagen. Der Schaden wurde 2008 auf rund 250 000 Euro geschätzt.
Ein Unbekannter in Sachen Blitzeinbruch war der 35-Jährige aber bereits vor der Tat in Marl nicht. Schließlich hatte er schon vorher eine Haftstrafe wegen gleich gelagerter Delikte abgesessen und war erst im Frühjahr 2008 frühzeitig aus der Haft entlassen und in sein Heimatland nach Serbien abgeschoben worden. Doch bereits einige Monate später kehrte er nach Deutschland zurück und unternahm den Einbruch in Marl.
Von diesem Zeitpunkt an hefteten sich die LKA-Zielfahnder an die Fersen des Flüchtigen. „Durch verdeckte Ermittlungen gelang es, den Aufenthaltsort des Mannes ausfindig zu machen“, sagte LKA-Polizeisprecherin Michaela Heyer aus Düsseldorf. Die Zielfahnder erhielten offenbar auch Informationen über den in Athen geplanten Einbruch, mit denen die griechische Polizei die Diebesbande auf frischer Tat ertappte. „Letztlich war es eine fantastische europäische Zusammenarbeit, an der unsere Behörden bis zum Schluss maßgeblich beteiligt waren“, so die Kriminalhauptkommissarin.