Oberhausen.

Elektrozigaretten bietet Bernd Pfeffer im Weihnachtswald an. Mit Aromastoffen und garantiert ohne Nikotin. Ein Starter-Set mit Zigarette, Ladestation, USB-Anschluss und zehn Filtern kostet 29.90 Euro. „Ein prima Weihnachtsgeschenk“, findet Pfeffer.

Firmen sollten ihren rauchenden Mitarbeitern damit eine Freude machen. Dieses Geschenk zahle sich garantiert aus, da niemand mehr eine Raucherpause brauche, wodurch wertvolle Arbeitszeit gewonnen werde. Wer elektrisch rauche, rauche zwar, aber so, dass es niemanden stört. Pfeffer steckt sich eine Elektrische an und verspricht: „Sie riechen garantiert nichts.“ Stimmt.

„Verbieten!“, ruft ein Passant, obwohl er sich noch nicht darüber informiert hat, dass es hier um - so die Werbung - „Das andere Rauchvergnügen“ geht. Zwar gibt es das auch mit Nikotin, „doch hier am Stand können Sie nur welche ohne kriegen“.

Beschwerden über E-Glimmstängel

Trotzdem hat sich eine Leserin darüber beschwert, dass es die E-Glimmstengel-Bude im Weihnachtsmarkt gibt, „und das auch noch an exponierter Stelle“. Das wirft Fragen auf: Was darf auf einem Weihnachtsmarkt verkauft werden und was nicht? Gibt es Regeln? Wie wählt die TMO aus, wer dort steht? Wir stellen sie Heike Tucker, der Weihnachtswald-Projektleiterin.

Die möchte sich dazu nicht äußern, hat offensichtlich Angst, etwas Falsches zu sagen. Sie empfiehlt, City-Manager Franz Muckel, obwohl er zur Zeit Urlaub hat, per E-Mail zu kontaktieren. Der schreibt zurück: „Im Weihnachtswald lassen wir nicht zu: sittlich anstößige, rechtlich fragwürdige und natürlich gesetzlich verbotene Produkte. Elektrische Zigaretten fallen genauso wenig wie der Ausschank von Alkohol unter die genannten Ausschlusskriterien. Besonders bigott fände ich es, wenn sich jemand mit Glühwein in der Hand über elektrische Glimmstängel im Weihnachtswald mokieren würde.“

Doch zurück zum Produkt. „Das Interesse ist groß“, freut sich Bernd Pfeffer. „Hier bei euch in Oberhausen haben schon viele Leute ein Set.“ Weil 2012 das absolute Rauchverbot in Gaststätten und Kneipen kommt, verspricht er sich dennoch ein gutes Geschäft - „so lange, bis sich die Zigarettenindustrie etwas dagegen einfallen lässt“. Schließlich schade, wer auf die Elektrische umsteige, der Tabakindustrie und der Staat kassiere weniger Steuern.

Deutlich weniger schädlich

Manch einer nutze das alternative Rauchvergnügen auch mit dem Ziel, es irgendwann ganz aufzugeben. Pfeffer: „Ich kenne Ärzte, die ihren Patienten empfehlen, auf die Elektrische umzusteigen. Sogar die, die Nikotin enthalten, sind 90 Prozent weniger schädlich als normale mit Tabak.“

Glühwein, Gebäck, Geschenkartikel, Adeventsdeko: Was gehört auf einen Weihnachtsmarkt und was nicht? Welche Stände wollen Sie dort haben und welche auf keinen Fall? Schreiben Sie uns ihre Meinung: per E-Mail an redaktion.oberhausen@waz.de oder per Brief an WAZ-Redaktion, Goebenstraße 57, 46045 Oberhausen.