Oberhausen. .

Warum wurden Büroräume im Keller des Gesundheitsamts Sterkrade geschlossen?

Bei einer routinemäßigen Kontrolle der Räume stellte man dort Feuchtigkeitsschäden fest. Es roch. Unter besorgten Mitarbeitern der Belegschaft machte daraufhin der Verdacht „Schimmelbefall“ die Runde.

Völlig unbegründet ist die Sorge nicht, denn starker Schimmel aufgrund von Feuchtigkeit führte vor Jahren schon einmal zur vorübergehenden Schließung des Gebäudes an der Tirpitzstraße.

Missliche Situation

Damals, im September 2007, wiesen die Raumluftanalysen des Hygiene-Instituts Gelsenkirchen „gegenüber der Außenluft deutlich erhöhte Konzentrationen an Schimmelpilzsporen“ nach.

Zuvor jedoch hatten Mitarbeiter lange Zeit vergeblich auf diese Missstände hingewiesen. „Die missliche Situation wurde erst nach öffentlichem Druck eingeräumt“, kritisierte damals der Vorsitzende der CDU-Sterkrade Klaus-Dieter Broß.

Bekannte Vorgeschichte

Rund 350.000 Euro kostete die Sanierung des Gesundheitsamtes bei der das Oberhausener Gebäudemanagement (OGM) die Leitung übernahm. Der Auslöser war ein gebrochenes Wasserrohr hinter einer Regalwand in einem ungenutzten Kellerraum. Es dokumentierte den einst desolaten Zustand des Gebäudes und sorgte dafür, dass eine später vorgesehene Sanierung vorgezogen wurde.

Die Mitarbeiter im Gesundheitsamt wollen sich diesmal zu den aktuellen Feuchtigkeitsschäden aber nicht äußern – „Sie kennen ja die Vorgeschichte“, sagt eine Frau. Wenn es aber Schimmel gäbe, versichert sie jedoch, „dann säßen wir hier nicht mehr“.

Bautrockner im Einsatz

Ob auch von dem Feuchtigkeitsschaden eine Gefährdung ausgeht, wird derzeit noch durch das Hygieneinstitut Gelsenkirchen geprüft. Ein Ergebnis dieser Messungen steht noch nicht fest. „Vorsorglich hat die Stadt in Abstimmung mit der Betriebsärztin und der OGM Luftkeim-Messungen veranlasst, um jegliche Gefährdung durch Keime oder Sporen ausschließen zu können“, gibt Stadt-Sprecher Rainer Suhr an.

Das Thema „Schimmel“ ist nach der Misere von 2007 ein sensibles: Man will nicht erneut in Misskredit gelangen, die Sorgen der Angestellten ignoriert zu haben. Die jetzigen Arbeiten im Keller des Amtes und die damaligen Sanierungsarbeiten „stehen in keinem Zusammenhang“, so der Sprecher, „sondern erfolgen in einem anderen Gebäudeteil“.

Geruchsbelästigung

Verursacht wurde der Schaden durch Wurzelwerk, das die äußere Abdichtung der Kellerwände beschädigt hat. Betroffen sind drei Räume, die vorübergehend nicht genutzt werden können.

Den Geruch im Keller erklärt der Sprecher so: „Im Zuge der fachgerechten Sanierung kam es auch zu Geruchsbelästigungen, die bei Stemm- und Putzarbeiten in Altbauten und dem anschließenden Einsatz von Bautrocknern nicht ungewöhnlich sind.“