Oberhausen. .

Fahrzeughalter in Oberhausen müssen wohl bald noch höhere Beiträge für ihre Kfz-Haftpflichtversicherung zahlen. Schon jetzt liegen ihre Beitragssätze weit über dem Bundesdurchschnitt.

Grund dafür ist, dass Oberhausener hinterm Steuer immer häufiger schwere und damit für die Versicherungsgesellschaften teure Unfälle verursachen. Sie werden deshalb ihre Beiträge wohl aufstocken.

Jedes Jahr wertet der Gesamtverband der Versicherungswirtschaft (GdV) bundesweit für alle Kommunen aus, wie häufig die Versicherungsgesellschaften bei Unfallschäden zur Kasse gebeten werden und wie hoch ihre Kosten jeweils sind. Dabei zählt aber nicht der Ort des Unfalls, sondern die Stadt, in der das Unfall verursachende Auto zugelassen ist, sprich: das Kennzeichnen. Für die jeweils letzten fünf zurückliegenden Jahre rechnet der GdV diese Daten zusammen, nimmt sie zur Grundlage, um die Kommunen in sogenannte Regionalstufen einzuordnen.

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Von DerWesten

Oberhausen hat der GdV jetzt eine Regionalklasse höher eingestuft. Die höchste Klasse ist 12; diese Stadt ist in die zehnte aufgestiegen - und damit in der gleichen wie Köln oder Düsseldorf.

Aber starker Preiskampf

Was bedeutet das? „Pauschal kann man sagen, je höher die Regionalklasse ist, umso höher auch der Beitrag“, sagt GdV-Sprecher Christian Lübke. „Derzeit herrscht aber ein sehr starker Preiskampf zwischen den Versicherern, deshalb könnten die Oberhausener Autofahrer mit einem blauen Auge davon kommen.“

Im revierweiten Vergleich bauen nur Essener (Klasse 12) und Gelsenkirchener (Klasse 11) mehr Unfälle als Oberhausener, hingegen sind die ländlicheren Regionen sehr viel niedriger eingestuft. „Grundsätzlich ist das Verkehrsaufkommen in den Großstädten einfach höher, auch deshalb geschehen dort mehr Unfälle“, sagt Lübke. Das heißt aber auch: Zieht ein Münsteraner (Regionalklasse 2) nach Oberhausen, steigen seine Beiträge um satte 24 Prozent.

Auf den ersten Blick verwunderlich ist, dass die Zahl schwerer Unfälle auf Oberhausens Straßen laut Statistik der Polizei Oberhausen sinkt: So kam es 2010 zu 168 schweren Unfällen mit Sachschaden (2009: 180); auch die Zahl der Verletzten ist seit 2007 rückläufig. „Die Polizei erfasst ihre Zahlen nur fürs Oberhausener Gebiet, wir zählen alle Unfälle, die von Fahrern mit OB-Kennzeichnen verursacht wurden“, erklärt Lübke.