Oberhausen. .
Lautstark feierte das Oberhausener Kulturzentrum Crowded House seinen 10. Geburtstag.
Die Sonne scheint nach etlichen Regengüssen endlich und auf der Bühne des Holtener Oxea Geländes gibt die Bon Jovi-Tribute Band „Crossroads“ Vollgas. Die Fläche vor der Bühne füllt sich und es wird sogar schon mitgesungen und die Füße wippen im Takt mit. Auf den T-Shirts vieler Besucher steht jedoch ein anderer Bandname: AC/DC. Schließlich soll an diesem Abend auch noch die Coverband „High/Voltage“ auf der Bühne stehen.
Und das hatte einen ganz bestimmten Grund: Zehn Jahre Kulturzentrum Crowded House - das können sich die beiden Gründer Uli Latsch und Heinz Kowalski nun auf die Fahne schreiben.
Platz für 40 Bands
Dabei hatten sie vor zehn Jahren nicht damit gerechnet, dass sie einmal ein Kulturzentrum leiten würden. Latsch arbeitet bei Oxea (Ruhrchemie), wo nun auch das Crowded House sein Zuhause hat. Damals suchte er für seine Band „Killefitt“ jedoch lediglich einen günstigen Probenraum. „Ich wusste, dass das Gebäude leer steht und habe gefragt, ob wir einen Kellerraum mieten können“, erzählt er. Aus einem Kellerraum wurde schnell die gesamte Kelleretage und nach und nach wurde bis in das vierte Obergeschoss erweitert.
Momentan tummeln sich rund 40 Bands im Crowded House und nutzen die Räume für ihre Zwecke: von Musical über Kabarett bis hin zu Rock ist alles vertreten.
„Wir sind komplett unabhängig“, sagt Christian Bock, der stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins, stolz. Dass das Crowded House sogar einmal einen eigenen Förderverein haben würde, hätte sich Latsch nie träumen lassen, schließlich ist es vor allem ein Hobby. „Wir gehen alle noch richtigen Berufen nach“, erzählt er. „Wir arbeiten hier ehrenamtlich und sind verbunden durch die Musik.“
Mieten für Proberäume sind stabil geblieben
Vor allem freut er sich über die gute Kooperation mit dem Vermieter Oxea, der dafür gesorgt hat, dass die Miete für die Probenräume in den letzten Jahren stabil geblieben ist.
Mittlerweile organisiert die Musikfabrik Holten bis zu 20 Veranstaltungen im Jahr. „Mehr geht nicht“, sagt Bock, „wir haben ja auch noch ein Privatleben.“
Ihre Reihe „Comedy & Friends“ ist bis 2012 fast vollkommen ausverkauft, dabei fand die erste Veranstaltung dieser Art noch mit nur fünf Besuchern statt. Durch die Vermietung der Probenräume kann der Förderverein die Fläche des Crowded House unentgeltlich für Konzerte nutzen. So können auch junge Nachwuchsbands aus der Umgebung gefördert werden. Es hilft ihnen bei den ersten Gehversuchen auf der Konzertbühne, dass da sie die Räumlichkeiten sowie Licht- und Tontechnik des Hauses genutzt werden können.
Zehn Jahre weiter so
Für die nächsten zehn Jahre wünschen sie sich vor allem eins: „Dass wir kontinuierlich so weiter arbeiten können, wie jetzt“, sagt Latsch und Bock fügt hinzu: „Und schönes Wetter beim 20. Jubiläum.“
Wenn dann auch noch die Toten Hosen auf der Bühne stehen würden, wäre noch ein Traum in Erfüllung gegangen. Weit hätte es die Band aus Düsseldorf schließlich nicht.