Oberhausen. . Ist Oberhausen auf dem Weg zur Tourismus-Hochburg? Burkhard Koch, Geschäftsführer der Tourismus und Marketing GmbH Oberhausen (TMO), wünscht sich jedenfalls, das Jahr 2011 mit 400 000 Übernachtungen abzuschließen.
Wurden doch allein von Januar bis Juni bereits 213 000 Übernachtungen in der Stadt gezählt. Das enorme Plus von 61,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr relativierte der TMO-Geschäftsführer jedoch, als er die Halbjahresbilanz vorlegte.
An der statistischen Erhebung des Landesamtes habe sich etwas geändert. Die Übernachtungen im Berufsförderungswerk mit 380 Betten werden nun mitgezählt. Ohne diese Verschiebung bleiben jedoch unterm Strich immer noch 15 bis 20 Prozent Übernachtungen mehr als das Kulturhauptstadtjahr im Vergleichszeitraum zu bieten hatte (2010 wurden 321 000 verzeichnet). Und so ist Koch gewissermaßen auch ein Stein vom Herzen gefallen: „Unsere Befürchtung war, diesen Hype nicht mehr halten zu können.“
Ünberücksicht bleiben bei diesen Rekordzahlen sogar noch die Übernachtungen in den rund 100 Ferienwohnungen in dieser Stadt.
Was hat Oberhausen zu bieten?
Steigende Übernachtungszahlen, Ferienwohnungen in einer Stadt, in der man das eher nicht vermutet hätte: Wird bzw. ist Oberhausen bereits ein Tourismusmagnet? Was hat die Stadt zu bieten?
„Es gibt zwei Synonyme für Oberhausen: Gasometer und Centro“, verdeutlicht Koch. Zu den beliebtesten Angeboten der Ruhr-Top-Card mit immerhin 90 Einrichtungen im Ruhrgebiet gehören drei Oberhausener Ziele: Das Groß-Aquarium „Sea Life“, das Schwimmbad Aquapark und die Modellbahn-Ausstellung „Miniaturwelt“ am Centro.
Die Liste der Attraktionen in Oberhausen, die Touristen von auswärts anlocken, ist mittlerweile recht lang: Sie reicht von der Konzert-Arena über das Metronom-Theater und die Ludwig-Galerie bis hin zu den Freiluft-Musikveranstaltungen „Ruhr in Love“ oder „Olgas Rock“.
Dirty Dancing, Cats und Cirque du Soleil
Die TMO erwartet im zweiten Halbjahr weiter gute Übernachtungszahlen, weil Oberhausen neue überregional attraktive Freizeitangebote erhält: Neben dem Musical „Dirty Dancing“ im Metronom Theater wird mit „Cats“ ein weiteres weltweit bekanntes Musik-Theaterstück hier aufgeführt - ab Dezember wird Oberhausen damit Musical-Hauptstadt in Nordrhein-Westfalen. Dazu kommt Anfang September der Cirque du Soleil in die Arena und das Weihnachtsgeschäft im Centro zieht wohl erneut Hunderttausende an. „Und es wird auch wieder einen Weihnachtswald in der Innenstadt geboten“, betont Koch. Die City werde weiter intensiv unterstützt. „Die Innenstadt hat ihre Probleme, ist aber für die Nahversorgung sehr wichtig.“
Da nun so viele Gäste die Stadt besuchen, darunter in den ersten sechs Monaten fast 30 000 aus dem Ausland, könnte die Stadt noch ein oder zwei Hotels mehr vertragen. Ein Hotelbau schwebt Koch beispielsweise an der Marina vor, die er eh für ausbaufähig hält: „Für mich ist das ein ungeschliffener Diamant“.
Über alle Angebote der Stadt können sich Gäste im Besucherzentrum in der Neuen Mitte informieren. Dies wurde im Zuge der Ruhr.2010 eröffnet und wird mindestens fünf Jahre betrieben. Das Zentrum sieht Koch als einen bleibenden positiven Effekt des „Kulturhauptstadt“-Titels, der immer noch Gäste ins Revier zöge. Etwa solche, die 2010 keine Zeit hatten.