Oberhausen. .
Als Autofahrer musste man am Samstag besonders starke Nerven beweisen, wenn man auf der Autobahn A3 unterwegs war. Wegen der Brückenarbeiten war die Bahn komplett gesperrt. Das Ergebnis waren Staus, die die Verantwortlichen zu einer Reaktion zwangen.
Am Samstag hatten die Staus ihren Höhepunkt erreicht. Bis zum Kreuz Breitscheid bildeten sich die Rückstaus. Mehr als zehn Kilometer lang waren die Schlangen stehender Autos. Auch die Umleitungsstrecken waren zu voll. Eigentlich war die Vollsperrung für die Zeit von Freitag, 22 Uhr, bis Montag, 5 Uhr angesetzt. Doch angesichts des Verkehrschaos’ reagierte der Landesbetrieb Straßenbau. Am Sonntag ab 8 Uhr rollten die Autos wieder in Fahrtrichtung Hannover.
Kleinigkeiten verschoben
„Wir mussten was tun. Randarbeiten haben wir erst einmal weggelassen, damit die Sperrung aufgehoben werden konnte“, so Bauleiter Peter Belusa. „Kleinigkeiten verschieben wir und machen sie nach und nach.“ Den Zorn über nicht ausreichende Hinweise und Schilder vieler Autofahrer kann Belusa nicht nachvollziehen. „Es gab genügend Schilder im Bereich des Autobahnkreuzes. Und auch im Fernsehen haben wir auf die Vollsperrung hingewiesen.“
Jetzt ist erst einmal Ruhe. Die nächste Vollsperrung ist für Dezember geplant. „In etwa vier bis sechs Wochen wird betoniert, aber viele der Arbeiten werden nachts abgewickelt und auch tagsüber wird die Strecke nur höchstens einspurig.“
Bis Anfang 2013
In Spitzenzeiten befahren 120 000 Autos das Kreuz Oberhausen. „Das haben wir alles in unsere Planung mit einbezogen und die Bauarbeiten in die Ferien und auf die Wochenenden gelegt“, so Belusa. „Mit 10 bis 20 Prozent weniger Verkehr ist das schon die beste Zeit.“
Nicht alle Bauarbeiten können in die Abend- und Nachtstunden verlegt werden. „Dann würden wir einfach nicht fertig werden. Der Abriss der Brücke ist dringend notwendig. Weitere zehn Jahre hätte die nicht gehalten.“ Dass es durch die Maßnahmen zu Behinderungen kommt, ist klar. „Wir suchen schon immer nach der Lösung, die die wenigsten Auswirkungen hat.“
Positives gibt es allerdings auch zu berichten: „Anfangs waren zwölf Vollsperrungen geplant. Doch wir sind schon so weit vorangekommen, dass nur noch fünf oder sechs Sperrungen notwendig sind. Bis Anfang 2013 soll alles fertig sein. Und: Wir liegen voll im Zeitplan.“
Wer sich aber nun dachte, mit der Bahn würde das Reisen einfacher, der irrte. Wegen Bauarbeiten an den Gleisen verkehren die Züge zwischen Oberhausen und Emmerich nach geänderten Fahrplänen, nur einmal in der Stunde oder fallen ganz aus.