Oberhausen.
Der Goldpreis steigt und steigt, am Freitagnachmittag notierte eine Feinunze bei 1752 US-Dollar. Lockt das Edelmetall nun die Sparer? Gibt es eine „Flucht ins Gold“ auch bei uns oder will man vielleicht profitieren, indem man jetzt seinen alten Goldschmuck verkauft?
Zu dem stetigen Bergauf des Goldpreises haben in den vergangenen Tagen und Wochen vor allem die Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten beigetragen. Große Unsicherheiten dort sorgen dafür, dass der Goldpreis momentan auf einem Rekordniveau liegt. „Bei uns ist seitdem deutlich mehr Kundschaft, die ihren Goldschmuck oder ähnliches verkaufen will“, berichtet Andrea Ballauf vom Juweliergeschäft Schmiemann über eine deutlich spürbare Nachfrage. Vor der Tür wird speziell für den An- und Verkauf von Gold geworben. „Gerade jetzt in der Ferienzeit gibt es ein erhöhtes Aufkommen, da einige noch die Urlaubskasse aufbessern wollen.“
Verbraucherzentrale rät zur Zurückhaltung
Die Kunden vergleichen die Preise, so die Beobachtung. „Da wird drauf geachtet, wer einem am meisten gibt“, so Ballauf, die als Vertreterin eines Fachgeschäft natürlich für dessen Kompetenz wirbt. Die Preise der Waren im Schaufenster ändern sich dort übrigens nicht. „Der Aufwand für eine Neuauszeichnung ist einfach zu groß. Nur bei Neuanschaffungen greift natürlich der höhere Goldpreis.“
Was beim An- und Verkauf von Gold zu beachten ist, weiß Angelika Wösthoff, Leiterin der Oberhausener Verbraucherzentrale. Sie rät momentan beim Goldkauf eher zur Zurückhaltung. „Der Preis ist so hoch wie nie – ob er weiter steigt, kann niemand sagen und schon gar nicht garantieren.“
Warnung vor schwarzen Schafen
Außerdem könnten bis zu zehn Prozent des Goldwertes an Gebühren anfallen. Auch die Aufbewahrungskosten sollten bei Überlegungen eine Rolle spielen, „man bewahrt sein Gold ja schließlich am sichersten in einer Bank auf“. Ein letzter wichtiger Punkt ist für Angelika Wösthoff, dass das Gold nicht für seinen Besitzer arbeitet. „Für das Gold fallen keine Zinserträge wie bei anderen Anlagen an.“
Auch beim Goldverkauf gibt es einiges zu beachten. „Der persönliche Eindruck ist wichtig. Tendenziell kann das vor Ort sicherer sein, wenn man einen etablierten Händler aufsucht.“ Wösthoff warnt vor schwarzen Schafen: „Wenn der Händler aufs Wiegen verzichtet oder keine Quittung ausstellen will, dann sollte man lieber die Finger davon lassen.“