Oberhausen. .
Ein eindrucksvoller und bewegender Appell gegen Krieg war die Gedenkveranstaltung für die Opfer der Atombomben von Hiroshima und Nagasaki auf dem Friedensplatz.
Rund um ein von Kerzen beleuchtetes Friedenszeichen aufgestellt, lauschten die 80 Teilnehmer der in Oberhausen schon traditionellen Feier den Liedern und Reden, die nicht nur an das unermessliche Ausmaß der Bombenkatastrophe vor 63 Jahren, sondern auch an das Unheil erinnerten, das die Atomkraftwerkskatastrophe von Fukushima auslöste. „Eine zukunftsfähige Lösung ist der Verzicht auf Atomwaffen und auf Atomenergie“, betonte Heidi Scholz-Immer von der Friedensinitiative Oberhausen.
"Tell me over und over again"
Die Katastrophe von Fukushima habe nun bestätigt, was die Friedensbewegten von Beginn an predigten. Scholz-Immer: „Ausgerechnet in Japan - gern hätten wir anders überzeugt.“ Grußbotschaften der Wiener Friedensbewegung bestätigten, dass man anderswo genauso denkt. „Fukushima ist eine deutliche Mahnung für den Ausstieg aus der Atomkraft und Krieg ist immer eine Niederlage der Menschheit“ - es wurde schon so oft gesagt und man muss es wohl immer und immer wieder sagen. So passte es, dass Nicki Schäfer nun „Tell me over and over again“ sang, auf der Gitarre begleitet von ihrem Vater Gerd.
Symbol der Hoffnung auf eine friedliche Zukunft
Die Schauspielerin Anna Polke, als Festrednerin engagiert, ließ Daisaku Ikeda, einen japanischen Philosophen, zu Wort kommen: „Sein Friedensvorschlag ist ein Wettbewerb der Menschlichkeit.“ Nicht die Atomwaffen seien die eigentlichen Feinde, „sondern die Einstellung, die ihre Existenz gutheißt sowie die Bereitschaft, andere auszulöschen, wenn sie unseren Zielen und Ambitionen im Wege stehen.“ Anna Polke war in Hiroshima, hat den „Atombombendom“, die Ruine der ehemaligen Industrie- und Handelskammer und auch das Kinder-Friedens-Denkmal, aufgestellt als Symbol der Hoffnung auf eine friedliche Zukunft, gesehen.
"Falte 1000 Kraniche und dein sehnlichster Wunsch wird dir erfüllt"
Es ist immer von vielen hundert gefalteten Kranichen umgeben“, erklärte Maki Nakaoko, Mitarbeiterin im Friedensdorf, das ja auch ein Stück weit japanisch sei, da immer wieder junge Leute aus ihrer Heimat dort einen freiwilligen Dienst leisteten. „Falte 1000 Kraniche und dein sehnlichster Wunsch wird dir erfüllt“, so laute die Legende. „Ich schreibe Frieden auf deine Flügel und du bringst ihn in die Welt“, habe 1956 ein Mädchen namens Sadako kurz bevor es an den Folgen der Verstrahlung starb, auf ihren 644. gefalteten Papier-Kranich geschrieben.