Oberhausen.

Sie sind mit Begeisterung dabei, „brenzlige Übungen“ vorzubereiten, bei Festen zu helfen und sogar die Schulbank zu drücken, um Theorie zu pauken - elf Jungs und ein Mädel der Jugendfeuerwehr Oberhausen. Doch ihre Zahl schrumpft.

Das macht Wolfgang Tingler, dem Leiter der Oberhausener Berufsfeuerwehr, Kopfzerbrechen: „Schließlich ist die Jugendfeuerwehr für uns der Unterbau für die vier Züge der Freiwilligen Feuerwehr in Oberhausen. Der eine oder andere kann von da aus auch zur Berufsfeuerwehr wechseln.“ In den sechs Jahren, seitdem es die Jugendfeuerwehr gibt, sind rund 50 % der Kids zur Freiwilligen Feuerwehr gewechselt.

Derzeit zwölf Jugendliche

Zurzeit sind es 12 Jugendliche, die sich für den Brandschutz engagieren. In ihrer Freizeit. Unentgeltlich. Als die Jugendfeuerwehr 2005 in Oberhausen gegründet wurde, waren es 25. „Wir wären froh, wenn wir diese Zahl wieder erreichen“, sagt Burkhard Großmann, Zugführer der Freiwilligen Feuerwehr Königshardt. Er weiß, warum viele Jugendliche abgesprungen sind: „Sie sind mit der Schule fertig, gehen in die Ausbildung - und schon fehlt die Zeit.“ Andere sind zum Studium „abgewandert“.

Aus eigener Erfahrung - Großmann ist im Einzelhandel tätig - weiß er, wie schwierig es oft ist, Beruf und Ehrenamt bei der Freiwilligen unter einen Hut zu bekommen.

Und noch eines erschwert die Suche nach jugendlichem Nachwuchs: „Wir können keine finanziellen Anreize bieten wie beispielsweise beim Freiwilligen Sozialen Jahr“, sagt Klaus Peter, stellvertretender Stadtfeuerwehrwart. Dennoch hoffen die Brandschützer, dass die Nachwuchswerbung Erfolg haben wird.

Brand in Oberhausen

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    Zwölf Jahre sind das Mindestalter

    Die wichtigste Voraussetzung: Die Jugendlichen müssen 12 Jahre alt sein und Spaß an Technik und Feuerwehr haben. Im Mittelpunkt stehen der Spaß und die Gemeinschaft. Im Winter steht Theorie auf dem Plan, im Sommer finden Übungen statt, die einen Ernstfall simulieren. Nicht arbeiten dürfen sie mit Atemschutzgeräten und den zu schweren hydraulischen Spreizgeräten. Klar ist, dass die Jugendlichen nicht an „echte heiße Eisen“ herangelassen werden.

    Seit Beginn dabei sind Nils Scherer (19) und Marian Müller (18). Fragt man sie nach dem Interesse Gleichaltriger an dem, was sie in der Freizeit tun, sagen beide: „Sehr unterschiedlich. Manche lachen nur, anderen ist das egal und wieder andere wollen mehr wissen. Wir können aber nicht sagen, dass es grundsätzlich kein Interesse gibt.“

    Ein großes Lob spricht Wolfgang Tingler den Ausbildern der Freiwilligen aus, die sich ehrenamtlich um die Jugendlichen kümmern. Finanzielle Hilfe gibt’s vom Förderverein Berufsfeuerwehr.