Oberhausen. .
In Oberhausen wird Zukunftsmusik produziert, die ganz ohne Geräusche läuft: Fünf Auszubildende der EVO rüsteten ein Benzin-Go-Kart auf Wasserstoff-Betrieb um.
Die verhältnismäßig junge Technologie soll auf Praxistauglichkeit getestet werden. Am Samstag geht es mit dem flüsterleisen Elektro-Flitzer auf die Piste der Hertener Zeche Ewald und in den Wettstreit mit sieben anderen Teams.
Von ihrer besonderen Bauweise erhoffen sich die jungen Kart-Konstrukteure die entscheidende Nasenlänge Vorsprung. Die Brennstoffzelle, die den Wasserstoff in Elektrizität für den Antrieb wandelt, lagert an der Seite, „um das Gewicht gleichmäßig verteilen zu können, während alle anderen Mitbewerber sie auf das Heck gelegt haben“, erläutert der EVO-Ausbildungsleiter Uwe Püttmann die Idee.
Kartbahn als Erprobungsstrecke
Der Rest ist eine Frage von Energie und Fahrkunst. Für Letzteres sind Sven Buchta (19) und Dennis Biernath (18) verantwortlich, die ihr Können nicht nur im Straßenverkehr, sondern auf der Kartbahn in Oberhausen erprobten. „So weit liefen die Test gut“, meint Buchta, das Kart erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 52 km/h und läuft etwa eine halbe Stunde. „Eine super Sache“, meint Biernath, nur fehlt ihm ein wenig der satte Sound eines Benziners.
Getestet wird am Samstag auf der Wettbewerbsstrecke in Herten jedoch nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch die Reichweite und das Design. Drei Monate schraubten Buchta, Biernath und Co an dem Modell und sind mit ihrer Teamarbeit sehr zufrieden. Auch an die Sicherheit hat man gedacht, zeigt Buchta auf den Überrollbügel – für den Notfall.
„Wir haben Hand in Hand gearbeitet und unser Wissen umsetzen können.“ Viel Diskussionsstoff gab die Frage der Position der Brennstoffzelle, bevor man sich darauf einigte, es anders zu machen als die anderen. „Wir haben beim Hersteller nachgefragt, ob man sie auch vertikal aufstellen kann“, so Leiter Püttmann. Es ging und so wurde es gemacht.
WAZ dreht Vorabrunde
„Es geht um zukunftsorientierte innovative Mobilität“, macht Püttmann den Hintergrund des Wettbewerbs deutlich, dessen Initiatoren die Emschergenossenschaft und das h2-Netzwerk-Ruhr sind. Die Schirmherrschaft übernahm die grüne NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze.
„Wir haben ein individuelles Fahrzeug gebaut und wollen damit das Rennen machen“, sagt der Ausbildungsleiter überzeugt. Logisch, dass die WAZ eine kleine Runde vorab drehen durfte – das Kart geht ab wie Schmitz’ Katze und ist dabei leise wie ein Mäuschen. Jetzt heißt es nur noch: Daumen drücken.
Das 1. Wasserstoffrennen auf der Zeche Ewald in Herten (Ewaldstraße 261) startet um 12 Uhr. Um 12.30 Uhr beginnt das Qualifying, gegen 13.40 das erste Hauptrennen. Den Startschuss gibt NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze. Gegen 16.30 Uhr ist Siegerehrung. Infos: www.h2-netzwerk-ruhr.de