Oberhausen. .
Die Kaufhof-Schließung erhitzt die Gemüter und bleibt das Thema in der Oberhausener Innenstadt – gerade auch bei den ansässigen Einzelhändlern. Dabei ist die Stimmung durchwachsen.
Während seine Mutter es beängstigend fände, dass das Traditionskaufhaus im Juni 2012 seine Türen in Oberhausen für immer schließt, „sehen mein Bruder und ich das eher gelassen“, erzählt Christoph Lausberg vom gleichnamigen Spielwarenfachhandel. Der 34-Jährige meint: „Das ist wohl eine Generationenfrage.“
Nicht nur in Oberhausen seien die Innenstädte leer, gebe es kaum noch Fachhändler oder Warenhäuser („Wer in unserem Alter geht denn noch in einem Warenhaus einkaufen?“). In dieser Situation seien auch die Vermieter gefragt. „Ein paar Billigläden weniger würden der City gut stehen“, so Lausberg.
Gegenseitige Unterstützung
Warum sich nicht den Trend zur Trendgesellschaft zunutze machen? „Spezialsparten müssten sich stärker in der Innenstadt ansiedeln.“ Gerade jetzt, wo die City durch die Neugestaltung des Saporoshje-Platzes eine deutliche Aufwertung erfahre. Und was das Kaufhof -Gebäude betreffe: „Aus den leeren Räumen wird Neues wachsen.“
„Wir arbeiten und leben hier“, sagt Marlies Bloch (65) vom Antiquitätenhandel Bloch. „Also sehe ich zu, dass ich mein Geld hier in der Innenstadt ausgebe.“ Der Strukturwandel sei unübersehbar, da müsse man sich gegenseitig stützen.
„Wir alle bestimmen mit unserem Verhalten, wohin die Reise geht – hätten mehr Leute im Kaufhof eingekauft, hätte er nicht schließen müssen.“ Ihr eigenes Geschäft lebe von Stammkunden. „Natürlich gibt es auch Gelegenheitskäufer, doch das wird ohne den Kaufhof seltener werden.“
Fachgeschäfte weniger Betroffen
Auch Axel Schmiemann (44) von den gleichnamigen Juwelierfilialen hat gemischte Gefühle, wenn er an die Kaufhof-Schließung denkt. „Auf unser Geschäft an der Elsässer Straße wird das kaum Auswirkungen haben, denn unsere Kunden kommen eher aus dem Umland.“ Doch bei der Filiale an der Marktstraße sehe die Sache schon anders aus. „Da könnte es uns – wie die anderen Geschäfte dort auch – härter treffen, weil die Laufkundschaft weniger wird.“
Jörg Griesbacher (45) sieht dem Ende des Warenhauses dagegen entspannt entgegen. „Unser Zoohandel ist ein Fachgeschäft; zu uns kommen die Leute, egal ob es um die Ecke einen Kaufhof gibt oder nicht.“