Bei der Gruppe „Burg Geischda“ aus Duisburg läuft es sichtlich gut: Ihr Auftritt auf der Bühne wird gerade mit großem Applaus bedacht. Kein Wunder, schließlich haben die Musiker bei den 3. Alstadener Musiktagen gerade in der Stärke einer Fußballmannschaft die Bühne bespaßt - mit Trommlern, Trompeten und ziemlich viel Taktgefühl. Doch nicht nur bei ihrer Musik läuft es rund. Es sieht aus wie Schwerstarbeit: Auf den Gesichtern der Musiker laufen die Schweißperlen herunter.
Am sonnigen Sonntagmittag gibt es trotzdem keine Zeit für Stillstand. Das ändert auch die komplett schwarze Garderobe der Bühnenbesatzung nicht, die die Sonne förmlich aufzusaugen scheint. Die Kapelle zeigt sich beweglich, während der Chef der Musiktage aus dem Schatten heraus das Schaffen der Gäste aus Duisburg per Mikrofon begleitet. „Gut spielt, Jungs!“ Die Antwort nach dem absolvierten Auftritt folgt prompt und frech: „Daran kannst du dir ein Beispiel nehmen, wir spielen bei jedem Wetter!“
Fanclub angelockt
Das Wetter spielte bei der dritten Auflage des Musikfestivals für Popschlager, Discofox, Spielmannszüge und Tanzgruppen mit, die Stimmung ist: heiter. „So viele Leute habe ich hier noch nie gesehen“, freut sich Organisator Andree Kusch schon am frühen Sonntag. Tatsächlich ist der Parkplatz vor der Tennis-Oase ordentlich bevölkert, allerdings: Es ist kein Vergleich zum Vortag. Denn die Alstadener Musiktage locken stets im Doppelpack in den Ortsteil. Der Samstag gehört dabei den Popschlager-Freunden. Auch in diesem Jahr ein „Garant der guten Laune“: Jörg Bausch.
Der Sänger, der bereits Wochen vorher in Alstaden und Umgebung von großen Plakaten lächelte, die auf das Festival aufmerksam machen sollten, hat gleich einen Fanclub angelockt. Die Damen in den passenden T-Shirts machen es sich nicht vor der Bühne bequem. Sie tanzen sich bereits zu anderen Szene-Künstlern warm. Warmtanzen, an diesem Wochenende? „Wir treffen uns zum Abkühlen am Bierwagen“, gibt eine junge Dame vor dem Auftritt ihres Lieblings der Nachbarin zu verstehen. Die lauen Temperaturen sorgen auch um kurz vor 23 Uhr für einige Schweißperlen. Daran nicht ganz unschuldig sind Sandy Christen (markant mit Piratenohrringen und passendem Kopftuch) oder Lena-Maria Engel. Moderator Matthias Carres muss die Stimmung nicht sonderlich befeuern. Während die Hände kollektiv zum Himmel gehen, holen sich kleine Fans eifrig Autogramme. Wunschkonzert in Alstaden? Bei der Popschlager-Nacht erhält irgendwie jeder, was er möchte.
"Das Konzept funktioniert"
Der Sonntag verläuft da etwas gediegener. Die neu gegründete Gruppe „Magicians Cheerleader“ aus Oberhausen zeigt sich bereits bestens aufgelegt. Auch müde Gesichter werden bei den junge Damen zwischenzeitlich wieder munter. Organisator Andree Kusch überlegt schon, was er im kommenden Jahr verbessern kann. „Die Bühne werden wir wohl an einer anderen Stelle positionieren - so passen einfach mehr Leute auf den Platz.“ Wie viele es diesmal genau waren, weiß Kusch noch nicht. „Zwischen 800 und 1200 Fans“ schätzt der Veranstalter.
Die Mischung, vor allem durch den Tag der Spielmannszüge und Tanzgruppen mit rund 600 Beteiligten, soll auch bei der vierten Auflage im kommenden Jahr erhalten bleiben. Kusch: „Das Konzept funktioniert: Ich habe den Eindruck, ganz Alstaden ist diesmal gekommen.“
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