Oberhausen..
Drei ganz einzigartige Menschen stehen in dieser Woche im Mittelpunkt der Programmkinofilme: Der eine malt ohne zu sehen, der andere versucht Gehör zu finden und der dritte ist der Begründer einer neuen Generation.
Der mit den Fingern sieht
Er ist Künstler, hat seine Gemälde jedoch noch nie selbst gesehen: Esref Armagan (53) ist von Geburt an blind, doch mit seinen Gemälden hat er Ausstellungen in Istanbul, New York und Shanghai. Er malt perspektivisch genau, malt Landschaften und Menschen. Dabei hat er selbst noch nie Farben gesehen, kein Licht und keinen Schatten. Selbst Psychologen und Neurologen, die bereits seit Jahrzehnten mit Blinden arbeiten, sind verblüfft. Viele vermuten einen Trick hinter Esrefs Talent, zweifeln sogar an, ob er wirklich blind ist. Der Dokumentarfilm zeigt den einzigartigen Maler und sein Leben mit seiner ebenfalls blinden Frau. Am Donnerstag um 20 Uhr sowie Freitag, Sonntag, Montag und Dienstag um 18 Uhr im Walzenlagerkino, Hansastraße 20.
The King’s Speech
Alberts Vater ist souverän, selbstsicher und zeigt keinerlei Anzeichen von Unsicherheit. Sein Sohn ist da ganz anders: er stottert. Das Reden in der Öffentlichkeit stellt für ihn eine regelmäßige Erniedrigung dar. Doch ein noch größeres Problem für Albert ist: Sein Vater ist King George V. und als dieser stirbt, dankt Alberts leichtlebiger Bruder Edward VIII. überraschend ab, so dass Albert zu König George VI. gekrönt wird. Um am Vorabend des Zweiten Weltkrieges das Volk in einer Rede stotterfrei auf den Kampf gegen Hitler einschwören zu können, wendet er sich an den Sprachtherapeuten Lionel.
Vier Oscars, ein Golden Globe und sieben British Academy Awards – The King’s Speech ist einer der erfolgreichsten Filme des Jahres. Vor allem Hauptdarsteller Collin Firth wurde für seine außerordentliche Leistung ausgezeichnet. Die Lichtburg, Elsässer Straße 26, zeigt den Film von Donnerstag bis Mittwoch jeweils um 20 Uhr und zusätzlich am Sonntag um 11 Uhr im englischen Original.
Howl
„Ich sah die besten Köpfe meiner Generation zerstört vom Wahnsinn“ – so beginnt Allen Ginsbergs wohl bekanntestes Gedicht „Howl“ („Das Geheul“), das für jede Menge Aufregung sorgte. 1957 steht das amerikanische Meisterwerk in San Francisco vor Gericht. Schon kurz nach der ersten Veröffentlichung beschlagnahmt die Polizei die kleine Auflage und der Verleger muss sich wegen Verbreitung obszönen Schrifttums vor Gericht verantworten. Es wird ein überraschendes und leidenschaftliches Urteil gefällt, das noch heute als Geburtsstunde der Beat-Generation und der amerikanischen Gegenkultur gilt. Der Film erzählt die Geschichte durch ineinander verwobene Stränge: die Gerichtsverhandlung, Spielszenen mit dem jungen Ginsberg (James Franco) und das Gedicht selbst. Zu sehen im Walzenlagerkino, Hansastraße 20, Freitag, Sonntag, Montag und Dienstag um 20 Uhr.
2x2 Freikarten zu gewinnen
Auch in dieser Woche verlost die Redaktion jeweils zwei Freikarten für die Programmkinos im Walzenlager, Hansastraße 20, und der Lichtburg, Elsässer Straße 26. Die Karten werden unter allen Anrufern verlost, die sich zwischen 15.30 und 15.35 Uhr unter 859 06 27 melden. Die Karten sind drei Monate lang gültig. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.