Oberhausen. .

Mit Konzentration und einer gehörigen Portion Gelassenheit wurde kürzlich der symbolische Handwerksnagel beim Richtfest an der Johann-Tombers-Straße in eine Holzlatte geschlagen: Ein gemäßigtes Tempo, das für den Fortschritt der Bauarbeiten des neuen Wohnhauses für Menschen mit Behinderung in Holten jedoch nicht gilt.

„Wir sind selbst überrascht, wie schnell alles voran geht“, freute sich Iris Roolant, Abteilungsleiterin der Evangelischen Stiftung Hephata Wohnen gGmbH. Erst im Februar hatten die Bauarbeiten für das Haus, in dem zwölf Personen mit geistiger Behinderung untergebracht werden können, begonnen. Im Herbst soll der Komplex bezugsfertig sein.

Holten ist Ideal für das Projekt

1,2 Millionen Euro werden in den Bau investiert. Die Evangelische Stiftung Hephata mit Sitz in Mönchengladbach unterhält insgesamt 23 Häuser in Nordrhein-Westfalen. „Da wir eine Einrichtung in Mettmann auflösen, haben wir uns nach alternativen Möglichkeiten der Unterbringung umgeschaut“, sagt Geschäftsführer Klaus-Dieter Tichy. Der Standort in Holten sei nicht nur aus geografischer Sicht dafür ideal. Roolant: „Hier haben wir schon im Vorfeld einen guten Kontakt zur hiesigen Evangelischen Kirchengemeinde knüpfen können.

Es gab einen integrativen Gottesdienst, den die künftigen Bewohner besucht haben.“ Auch im öffentlichen Leben des Ortsteils Holten sind die Personen mit geistiger Behinderung im Alter zwischen 30 und 70 Jahren bereits eingebunden worden. Roolant: „Wir haben mit der Interessengemeinschaft Holten gesprochen und konnten über unsere Stiftung beim Maifest auf dem Marktplatz informiert.“

Nachbarn heißen die Einrichtung willkommen

Die Bewohner werden in ihrem Wohnumfeld betreut, viele von ihnen arbeiten tagsüber in einer Behindertenwerkstatt. Innerhalb des Alltags im Haus werden sie in die Abläufe, etwa beim Küchendienst oder der Gestaltung des eigenen Zimmers, eingebunden. Bürgermeisterin Elia Albrecht-Mainz zeigte sich vom Konzept überzeugt: „Das Haus befindet sich hier in guter Nachbarschaft.“ Dass auch die Holtener ihre neuen Nachbarn willkommen heißen, zeigte sich beim Richtfest. Einige Gäste stammten aus dem benachbarten Umfeld. Die Holtener Nachtwächter grüßten mit Wort und Musik.