Oberhausen. .
Die Feuerwehren aus Oberhausen und Mülheim mussten am Mittwochmorgen nach einem Küchenbrand 61 Bewohner eines Senioren-Wohnheimes in Oberhausen-Mitte in Sicherheit bringen. Fünf Menschen werden im Krankenhaus behandelt.
Der Notruf ging am Mittwochmorgen um 6.15 Uhr bei der Feuerwehr Oberhausen ein, ein Löschzug bekämpfte zu diesem Zeitpunkt gerade einen Zimmerbrand im Jugendtreff Uhlandpark (keine Verletzten, Brandursache noch nicht ermittelt). Um dennoch binnen weniger Minuten eine schlagkräftige Einheit zur Bekämpfung eines Brandes im Altenwohnheim “Haus Abendfrieden“ und zur Evakuierung der Einrichtung mobilisieren zu können, alarmierte die Leitstelle neben dem Löschzug 2 aus Sterkrade einen Löschzug der Feuerwehr Mülheim. Bilanz des Großeinsatzes mit Nachbarschaftshilfe: „Nur“ zwei Pflegerinnen wurden leicht verletzt.
Darüber hinaus schickte der Direktionsdienst auch Kollegen außer Dienst und Rettungssanitäter zum Brand an die Dieckerstraße in Oberhausen-MItte. Als die ersten Einheiten dort eintrafen, drang dichter Rauch aus dem Erdgeschoss eines dreigeschossigen Wohnbereiches: Eine Küche stand in Flammen. Das Feuer hatten die letztlich 41 Feuerwehrleute schnell im Griff. Sie mussten aber während der Löscharbeiten das Gebäude evakuieren. Dabei unterstützte das Pflegepersonal die Einsatzkräfte.
Rollstuhlfahrer über Außentreppe gerettet
Insgesamt mussten 61 Personen, darunter neun bettlägerige Bewohner, aus dem Gebäude gerettet werden. Erschwert wurde die Rettung dadurch, dass die Bewohner der oberen Geschosse - darunter einige Senioren im Rollstuhl - über eine Außentreppe ins Freie gebracht werden mussten. Die geretteten Heimbewohner wurden vorübergehend in der Cafeteria untergebracht, wo sie von vier Notärzten versorgt wurden.
Zwei Mitarbeiterinnen des Seniorenheims wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung durch den Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht. Stationär werden wegen ihres schlechten Allgemeinzustandes zudem drei Bewohner behandelt.
Die weitergehende Betreuung der geretteten Senioren übernahm das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Oberhausen, das von einer Notfallseelsorgerin und einem Organisationsleiter vom Rettungsdienst der Berufsfeuerwehr unterstützt wurde.
Lob an Mitarbeiter im Haus Abendfrieden
Oberhausens Oberbürgermeister Klaus Wehling informierte sich während des laufenden Einsatzes vor Ort beim Leiter der Oberhausener Berufsfeuerwehr, Wolfgang Tingler, über Einsatz und Evakuierung. Tingler bescheinigte am Mittag den Berufsfeuerwehren aus Mülheim und Oberhausen, Polizei und DRK eine „vorbildliche Zusammenarbeit“. Tingler lobte darüber hinaus die Mitarbeiter der Alteneinrichtung, die die Räumung des Heims „äußerst besonnen und tatkräftig unterstützt haben“, so der Feuerwehr-Chef.
Nach zwei Stunden war der Einsatz beendet. Die Kriminalpolizei geht davon aus, dass ein technischer Defekt in der etwa vier mal vier Meter kleinen Küche das Feuer ausgelöst hat. „Vermutlich war ein Defekt am Wasserkocher oder am Herd die Ursache“, sagte Polizeisprecher Uwe Weighardt am Mittag.
Die Bewohner konnten am Mittag in ihre Wohnungen in den oberen beiden Etagen zurückkehren. Die Betroffenen im Erdgeschosses wurden vorübergehend in anderen Wohnbereichen untergebracht.