Oberhausen. . Zum fünften Mal findet am 10. Mai in Oberhausen der Aktionstag “Lesen erleben“ statt. Die Besucher erwarten mehr als 200 Lesungen für Kinder und Erwachsene, Programme für Krabbelgruppen und Seniorenheime und vieles mehr.

Rekordzahlen wie im vergangenen Jahr wird der Aktionstag „Lesen erleben“ dieses Mal nicht schreiben, aber „das hatten wir auch gar nicht vor“, sagt Hans-Dietrich Kluge-Jindra. Mit bisher mehr als 200 Lesungen der unterschiedlichsten Art freut sich der kommissarische Leiter der Stadtbücherei über eine „ausgesprochen gute Resonanz“. Bereits zum fünften Mal wird Oberhausen am 10. Mai in einen (Vor-)Leseraum verwandelt.

Die große Breite dieser Lesungen gefalle ihm besonders, lobt Kluge-Jindra die Vielfalt: Es lesen Kinder und Erwachsene, es gibt Programme für Krabbelgruppen und Seniorenheime, die Polizei wird waschechte Blüten präsentieren, wenn Geschichten über Falschgeld gelesen werden, der Stadtverordnete Manfred Flore liest im Feuerwehr-Dress, Kämmerer Bernhard Elsemann tut’s in Anwesenheit von Ziegen und Schafen im Kaisergarten.

Keine Eröffnungs- und keine Abschlussfeier

Hinzu kämen die etlichen Aktionen in Schulen, Kindergärten und sozialen Einrichtungen, erklärt Hans-Dietrich Kluge-Jindra. In den kommenden Tagen rechnet der Bibliotheksleiter mit weiteren Anmeldungen, so dass „wir am Ende wohl so bei 250 bis 300 Veranstaltungen liegen werden.“

Im vergangenen Jahr waren es rund 540 Aktionen, „aber das war im Kulturhauptstadtjahr und wir hatten weniger lokale Konkurrenz an diesem Tag“, erklärt Kluge-Jindra und meint damit die Kurzfilmtage. Die enden nämlich in diesem Jahr ebenfalls just am 10. Mai. „Deshalb verzichten wir auch ganz bewusst auf eine Eröffnungs- und eine Abschlussfeier“, sagt Desbina Kallinikidou vom Rat der Stadt, „Konkurrenz nützt niemandem.“ Den Lesetag zu verschieben sei keine Lösung, erklärt die Ratsfrau, „schließlich haben wir das Datum bewusst auf den Jahrestag der Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten gelegt.“

Label für die Leseförderung

Und ein Erfolg werde es mit Sicherheit auch in leicht abgespeckter Version, da ist sich Wilhelm Kurze sicher. Der erste Vorsitzende der Literarischen Gesellschaft Oberhausen ist stolz auf die Initiative, die sein Verein gemeinsam mit der Stadt auf die Beine gestellt hat: „Lesen erleben“ sei zum „Label für die Leseförderung“ geworden.

„Literatur soll auch zum Vermittler zwischen den Kulturen werden“, sagt der Oberhausener Buchhändler und spricht damit den wichtigen Aspekt der Migration an, unter dessen Gesichtspunkt die Leseförder-Initiative vor nun genau fünf Jahren mit gegründet wurde. Einander vorlesen bedeutet einander zuzuhören und nicht zuletzt auch, einander besser zu verstehen.