Oberhausen. Unter dem Motto „Mit allen Sinnen“ findet im Mai der Lesetag Oberhausen 2011 statt. Den ganzen Tag und überall in der Stadt lockt er mit zahlreichen Lese-Aktionen. Für Oberbürgermeister Klaus Wehling ist er daher „eine riesige Demo gegen Lesemuffel“.

543 Lese-Aktionen innerhalb von 24 Stunden überall in der Stadt. Im vergangenen Jahr wurde dieser einzigartige Rekord aufgestellt, der nun am kommenden 10. Mai möglicherweise fallen wird, wenn es heißt „Lesestadt Oberhausen 2011“.

„Lesen ist Spannung"

„Einen kleinen Geburtstag“ feiere dann der Lesetag, so der Vorsitzende der Literarischen Gesellschaft, Wilhelm Kurze, die ihn zusammen mit der Stadtbücherei organisiert. Der 10. Mai sei das Label für die Leseförderung in Oberhausen. Und die, das ist Kurze wichtig, laufe ganzjährig mit vielen Veranstaltungen und Projekten, etwa der Teilnahme von immer mehr Schulen am Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels. Lesen sei wieder „in“ in Oberhausen. Der 2007 vom Oberbürgermeister ins Leben gerufenen Initiative „Lesen erleben“, deren Höhepunkt die Lesestadt ist, sei es gelungen, das Interesse am Lesen enorm zu steigern. 70 ehrenamtliche Lesepaten seien geschult worden. Der überdimensionale rote Lesestuhl, Symbol für Veranstaltungen der Initiative „Lesen erleben“, ist gefragt.

Unter dem Motto „Mit allen Sinnen“ steht der Lesetag 2011. Damit will man der Vielseitigkeit des Lese-Erlebnisses gerecht werden und dazu ermutigen, kreative Lese-Projekte zu organisieren. Das ist in der Vergangenheit durchaus geschehen: Blinde lasen für Sehende, Sehende für Blinde, Alt für Jung, Jung für Alt, Gehörlose hörten gebärdete Geschichten, ein Märchen ermunterte zum Spiel oder umgekehrt entstand aus dem Spiel ein Märchen. „Lesen ist Spannung, Lauschen, Staunen, Träumen, Sprechen, Lachen, Singen - Lesen beflügelt die Fantasie. Lassen Sie uns das Lesen feiern“, so die Einladung an alle, eine Lesetag-Veranstaltung zu organisieren. „Den Themen und Veranstaltungsorten sind dabei keine Grenzen gesetzt. Wir brauchen jede und jeden!“

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Von DerWesten

Wichtig ist der Anspruch der Vielfalt

Es ist schon gute Tradition , dass sich die Stadtspitze, vom Oberbürgermeister über Dezernenten, Stadtverordnete und Bezirksvertreter ebenso am Lesetag beteiligen wie Polizei, Feuerwehr, Kaisergarten-Tiergehege, Ludwig Galerie. Kindergärten und Schulen planen ihn fest ein, das Theater ist dabei, Schwimmbäder, Betriebe, Institute, Banken. Doch auch Privatpersonen können mitmachen. Wo mehrere Personen und ein Vorleser zusammenkommen, bilden sie als Gruppe einen Lesestadt-Ort, egal, ob sie eine geschlossene Gesellschaft sein möchten oder ob sie andere einladen, sich zu ihnen zu gesellen.

Wichtig ist auch der Anspruch der Vielfalt, dem mehrsprachige Lesungen gerecht werden. So ist der Lesetag auch ein Ausdruck der bunten kulturellen Landschaft unserer Stadt. „Es ist eine riesige Demo gegen Lesemuffel“, sagt Oberbürgermeister Klaus Wehling. Zwar sei er zunächst ein wenig skeptisch gewesen, ob so ein Lesefest wohl angenommen werde, habe sich umso mehr darüber gefreut, „dass es ein Renner wurde mit für Oberhausen herausragendem Stellenwert“.

„Mehr qualitative Inputs“ erwartet Hans-Dietrich Kluge-Jindra, der stellvertretende Leiter der Stadtbibliothek.