Oberhausen. .

Mit der Ruhr.2010-Aktion der Initiative „Lesen erLeben“ wollte Oberhausen als Lesestadt ins Guiness Buch der Rekorde. Geht nicht - dafür hätte bei jeder der mehr als 350 Veranstaltungen am 9. und 10. Mai ein Notar dabei sein müssen. Aber auch ohne den Rekordversuch wird’s beeindruckend.

Eigentlich wollte Oberhausen in diesem Jahr als Lesestadt ins Guinness Buch der Rekorde. Doch daraus wird nichts.

Ercan Telli vom Migrationsrat lieferte scherzend die Begründung: „Dann wäre die Lesestadt Oberhausen Ruhr2010 ein Notarskongress geworden.“ In der Tat hätte jede der Veranstaltungen am 9. und 10. Mai von einem Notar begleitet werden müssen. „Wir haben aber jetzt schon 350 Veranstaltungen, und es werden noch mehr“, sagte Telli. Er stellte am Dienstag zusammen mit den Mitgliedern der Arbeitsgruppe, die das Ereignis vorbereiten, das umfangreiche Programm vor. Das wurde dann auch gleich online gestellt und ist unter www.oberhausen.de abrufbar.

Unter dem Titel Lesen erLeben wurde die Leseintiative 2007 von Oberbürgermeister Klaus Wehling ins Leben gerufen. Seitdem hat sie sich kontinuierlich weiter entwickelt. „Die Resonanz ist beeindruckend“, sagte Desbina Kallinikidou vom Büro des Rates. Sie freute sich über die Menge der Bürger, die sich einbringen möchten. „Das ist aber auch eine Sache, bei der man wirklich etwas für die Kinder und Jugendlichen der Stadt tun kann“, so Kallinikidou.

Ganz viele Bücher

So könnte Oberhausen also doch noch zur Stadt mit dem größten Vorleseereignis werden, ohne Guinness Buch, aber dafür mit ganz vielen anderen Büchern. Zur Ruhr2010 gibt es am 10. Mai auch einen speziellen Termin, eine Lesung mit der Schriftstellerin Barbara Bronnen. Sie wird als eine von 53 Autoren der Schriftstellervereinigung P.E.N. in den 53 Städten der Metropole Ruhr am Tag der Bücherverbrennung lesen.

Aber jenseits dieses ernsten Themas soll Lesen erLeben einfach Spaß und Lust aufs Lesen machen. „Es gibt zum ersten Mal eine Auftakt- und eine Abschlussveranstaltung“, so Hans-Dietrich Kluge-Jindra, stellvertretender Leiter der Stadtbibliothek. Am 9. Mai eröffnet OB Wehling die Lesestadt offiziell um 19 Uhr im Zentrum Altenberg. Und ehe er das Lesebuch am 10. Mai mit einem Lesefest im Foyer des Rathauses wieder zuschlägt, werden ganz viele Geschichten erzählt worden sein - auch an verrückten Orten wie dem RWO-Stadion.

Bei der Lesestadt Oberhausen Ruhr2010 wird es Veranstaltungen geben, die geschlossen, also nur für bestimmte Gruppen gedacht sind. Andere werden offen und meist auch kostenlos sein. Außerdem sind alle Teilnehmer aufgefordert, ein Foto ihrer Veranstaltung ins Rathaus zu bringen, um so an einer Verlosung diverser Preise teil zu nehmen.