Oberhausen. . Mit einer Gottesdienstreihe im ökumenischen Kirchenzentrum Neue Mitte begleitet der Berufsschulpfarrer Andreas Loos Christen durch die Fastenzeit. Jede Messe der Reihe wird von Bildern der Künstlerin Veronika Roder geprägt sein.
Die Fastenzeit ist mehr als eine Diät. „Eine Zeit des Wandels, des Bewusstseinschaffens“, weiß Berufsschulpfarrer Andreas Loos. Wer fastet, verzichtet. Doch im Verzicht stecke auch ein Gewinn. Wie Christen durch die Fastenzeit gehen, ist oftmals unterschiedlich.
Einen – zumindest wöchentlichen – Impuls für diese Zeit möchte das ökumenische Kirchenzentrum Neue Mitte mit auf den Weg geben. Wie? Mit einer Gottesdienstreihe. „Lebenskünstler“ lautet deren Titel. Der Grund: „Die Bilder der Neusser Künstlerin Veronika Roder, die den Gottesdienst thematisch prägen werden, tragen eben diesen Namen“, so Stefan Tertünte vom ökumenischen Kirchenzentrum Neue Mitte.
Textliche Impulse
Mit „Lebenskünstler“ wird die Verbindung zu Jesus gezogen, der trotz schwieriger Situationen sein Leben meisterte. Durch die Begegnung mit dem Lebenskünstler Jesus – in Form der Bilder, aber auch textlicher Impulse – sollen sich die Gäste des Gottesdienstes anregen lassen. Vielleicht Lösungen für eigene Probleme des Alltags finden – und selbst zu Lebenskünstlern werden.
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Mit dem Werk „An der Quelle verweilen“ wird Berufsschulpfarrer Andreas Loos die Gottesdienstreihe am morgigen Sonntag um 17 Uhr beginnen. Bereits seit Donnerstag hängt das erste der sieben Bilder von Veronika Roder im Andachtsraum des Kirchenzentrums. Woche um Woche wird ein neues hinzukommen. Erstmals in der Fastenzeit bezieht das ökumenische Kirchenzentrum Kunstwerke in den Gottesdienst mit ein. „Es ist eine neue Form, die aber in einer solchen Zeit, in der der Horizont eines Einzelnen erweitert wird, sehr anregend sein kann“, so Stefan Tertünte. Die Bilder brächten Regionen der Seele in Bewegung.
In der Tat. Die abstrakten Arbeiten von Veronika Roder lassen Platz für Interpretation. Ebenso wie das mit den Fastenwochen zunehmende Farbspektrum, das sie ins Spiel bringt. Für Fasten-Neulinge vielleicht ein optimaler Einstieg.
Sieben Wochen „ohne“
Stefan Tertünte, aber auch Andreas Loos, sind, was das Fasten anbelangt, schon „alte Hasen“. Beide haben ihre eigene Art, damit umzugehen. Stefan Tertünte etwa beschäftigt sich in den sieben Wochen mit einem Text der Theologin Dorothee Sölle. „Ich glaube, dass er in mir etwas bewirken kann“, so Tertünte. Und darauf käme es ja auch in der Fastenzeit an. Andreas Loos lebt auch seit Aschermittwoch sieben Woche „ohne“. Er verzichtet tatsächlich auf Genussmittel, Süßes und Salziges. „Ich faste schon seit Jahren. Jedes Jahr habe ich mir etwas Neues vorgenommen, auf das ich auch in diesen Wochen verzichte“, so Loos.
Er weiß, dass aller Fastenanfang schwer ist. „Wichtig ist, dass man in den Wochen zwar auf eine Sache verzichtet. Aber man muss sich ebenso darüber bewusst sein, dass man damit vielleicht etwas anderes gewinnt.“ Wer abends nicht allein Fernsehen schaut, hat damit zum Beispiel Zeit, ein Buch zu lesen oder Freunde zu treffen. Auch das sei Fasten.